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Hochsee Fangschiff

Überfischung

In fast allen Weltmeeren und den grossen Seen werden heute mehr Fische gefangen als wieder nachwachsen. Obwohl bereits rund ein Drittel  aller Fischbestände überfischt sind oder kurz davor stehen, wird weiter intensiv gefischt. Die weltweiten Fangzahlen stagnieren jedoch – ein deutliches Zeichen der Überfischung.

Weltweite Fischfangmengen

Millionen Tonnen

Seit 1950 sind die weltweiten Fangmengen stark angestiegen. Quelle: FAO 2016

Die Erde ist zu rund zwei Dritteln mit Wasser bedeckt. Diese riesige Fläche aus Ozeanen und Meeren ist der Lebensraum von rund 250’000 Arten. Die Meere sind aber auch eine wichtige Nahrungsquelle für die aktuell rund 7,5 Milliarden Menschen, die auf unserem Planeten leben: Fisch ist für knapp sieben Prozent der Proteine verantwortlich, welche die Weltbevölkerung konsumiert. Um so viele Menschen zu ernähren, braucht es viel Fisch: weltweit werden über 90 Millionen Tonnen jährlich gefangen.

In den letzten 60 Jahren hat der Fischfang weltweit so stark zugenommen, dass rund ein Drittel aller Fischbestände überfischt ist – im Mittelmeer sind es sogar 93 Prozent. Das bedeutet, dass von diesen Fischarten mehr gefangen wird, als natürlich nachwächst. Die Fischerei ist heute stark industrialisiert und nutzt Fangmethoden wie Schleppnetze, mit denen riesige Mengen gefischt werden und die eine zerstörerische Wirkung auf die Tiefsee und Meeresböden haben können.

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Echolotgerät zeigt eine Schule von Makrelen bei den Shetlandinseln in Schottland.
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Ein Mitarbeiter der Crew untersucht den Fang von Makrelen auf dem Schiff vor den Shetlandinseln in Schottland.
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Ein Netz mit Makrelen wird eingeholt vor den Shetlandinseln in Schottland.

In den letzten 60 Jahren hat der Fischfang weltweit so stark zugenommen, dass rund ein Drittel aller Fischbestände überfischt ist.

Fangmengen überschreiten die Grenzen des ökologisch Verträglichen

Fischbestände am Rand der Überfischung

Laut FAO sind 58 Prozent der Fischbestände maximal befischt. 

Die Ursachen für die Überfischung sind vielfältig. Der Fischkonsum steigt und treibt ein globales Geschäft an. Heute gibt es weltweit zweieinhalb Mal mehr Fangschiffe, als für nachhaltigen Fischfang tragbar wären. Die einflussreiche Fischereilobby setzt sich aus kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen für Fanquoten ein, die deutlich über den ökologisch Verträglichen liegen. Für europäische Gewässer legt die EU fest, wie viel Fisch entnommen werden darf. Diese politisch festgesetzten Fangquoten überschritten die wissenschaftlichen Empfehlungen in den letzten Jahren um durchschnittlich 41 Prozent. So kommt es auch, dass nicht nur die Fischbestände im Mittelmeer massiv überfischt sind, sondern auch in anderen Meeren in Europa immer stärker dezimiert werden.

Neben der legalen Fischerei wird vielerorts auch illegal gefischt. Experten gehen davon aus, dass 14 bis 33 Prozent der weltweiten Fangmenge zusätzlich illegal oder nicht gemeldet gefischt wird. Zudem werden immer mehr Fische in Aquakulturen gezüchtet - seit 2014 stammt mehr als die Hälfte des weltweit konsumierten Fisches aus Aquakulturen. Die so gezüchteten Raubfische wie Lachs oder Thunfisch benötigen jedoch Wildfisch als Futter. So steigt der Druck auf frei lebende Wildfische - Für ein Kilogramm Thunfisch aus Aquakultur werden ungefähr 15 Kilogramm Fischnahrung benötigt. 

Der WWF geht gegen die Überfischung vor

Wir stehen für eine nachhaltige Fischerei ein. Auf nationaler und internationaler Ebene setzen wir uns für strenge, wissenschaftlich abgestützte Fangquoten und für schonende Fangmethoden ein. Auch in den Ländern, die Fischfang betreiben, sind wir aktiv: Zum Beispiel in unserem Projekt auf den Philippinen, wo wir die nachhaltige Fischerei von Gelbflossenthun unterstützen. In der Schweiz arbeiten wir mit Detailhändlern zusammen, damit sie ihr Angebot auf nachhaltig produzierten Fisch und Meeresfrüchte beschränken. Mit unseren Einkaufsratgebern helfen wir Konsumenten bei der Kaufentscheidung für nachhaltig produzierten Fisch und Meeresfrüchte. 

Was Sie tun können

Wissen Sie, welchen Fisch Sie bedenkenlos essen können oder welche Meeresfrüchte auf keinen Fall auf Ihrem Teller landen sollten? Unser Ratgeber hilft weiter! Auch mit einer Spende für die Meere setzen Sie sich für den Erhalt dieses riesigen Lebensraumes ein – wir danken es Ihnen.

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Fischschwarm

Ratgeber Fische & Meeresfrüchte

Finden Sie heraus, welche Fische und Meeresfrüchte Sie bedenkenlos konsumieren können.