Emissionshandel mit der EU: Rosinen picken, aber richtig!
Die Umweltkommission des Nationalrats will den Schweizer Emissionshandel für CO2 dem EU-System anschliessen und den Schweizer Klimaschutz damit faktisch aufweichen. Der WWF verlangt, dass die Schweiz neben dieser Kröte nun auch die klimapolitischen Rosinen der EU übernimmt: verbindliche Effizienzvorgaben und Zubauziele für erneuerbare Energien.
Der EU-Emissionshandel für Treibhausgase zeigt kaum Wirkung, im Gegenteil: Klimaschädliche Industrien verdienen sogar noch Geld damit. Trotzdem hat die Umweltkommission des Nationalrats jetzt beschlossen, dass der Schweizer Emissionshandel an das EU-System angeschlossen werden soll. Damit wird das bereits zu schwache Schweizer Inland-Klimaziel noch untergraben.
Für den WWF ist klar: Diese faktische Schwächung der Schweizer Klimapolitik muss kompensiert werden, indem die Schweiz auch die funktionierenden Elemente der EU-Energie- und Klimapolitik übernimmt: die verbindlichen Vorgaben für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Regelungen für mehr Energieeffizienz. Beide Elemente fehlen heute in der Schweizerischen Gesetzgebung. «Die Schweiz muss mehr Rosinen picken, statt nur klimapolitische Kröten zu schlucken», sagt Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie bei WWF Schweiz. «Die alleinige Verknüpfung mit dem europäischen Emissionshandelssystem ist nicht nur schlecht für den Klimaschutz, sondern auch für die Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationskraft.»
Kontakt: Philip Gehri, Medienstelle WWF Schweiz, 079 699 95 84