Gletscher-Initiative: WWF-Reaktion zum Nationalrats-Entscheid
Der WWF bedauert das Nein des Nationalrates zur Gletscher-Initiative. Auch vor dem Hintergrund des kürzlich publizierten IPCC-Berichtes, der schonungslos vor Augen führt, wie sich Geschwindigkeit und Ausmass der Klimakrise verschärfen, brauchen wir nun einen grossen Schritt im Klimaschutz.
Es ist erst wenige Tage her, da hat der Weltklimarat IPCC seinen neusten Sachstandsbericht vorgestellt und einen Alarmruf an die Politik gerichtet: 3,3 bis 3,6 Milliarden der knapp acht Milliarden Menschen leben in einem Umfeld, das durch den Klimawandel stark gefährdet ist. Auch in der Schweiz nehmen die Klimarisiken für Menschen und Ökosysteme zu. Vor diesem Hintergrund bedauert der WWF das Nein des Nationalrats zur Gletscher-Initiative.
Je stärker die Klimakrise wird, desto enger wird der Handlungsspielraum und desto grösser die Risiken. «Es braucht daher nun einen griffigen indirekten Gegenvorschlag durch das Parlament, denn die Schweizer Klimapolitik ist nicht auf Kurs», sagt Patrick Hofstetter, Klimaschutzexperte beim WWF Schweiz. Dieser indirekte Gegenvorschlag muss der Dringlichkeit der Klimakrise gerecht werden und mindestens Folgendes enthalten:
- eine Verschärfung des Netto-Null-Ziels auf vor 2040;
- weitergehende Netto-Null-Ziele und -Massnahmen für die öffentliche Hand, denn diese muss eine Vorbildfunktion im Klimaschutz übernehmen;
- verbindliche Netto-Null-Fahrpläne für Unternehmen, welche zu effektiven strukturellen Änderungen führen;
- griffige Massnahmen für einen raschen CO2-freien Gebäudebetrieb.
Kontakt:
Patrick Hofstetter, Klimaschutzexperte beim WWF Schweiz, patrick.hofstetter@wwf.ch, 076 305 67 37