27. März 2017 — Medienmitteilung

Neue Studien belegen: Die Energiestrategie setzt den Volkswillen um

Weg von der Atomkraft, hin zu erneuerbaren Energien, Verzicht auf Erdölimporte und die Stärkung der heimischen Wirtschaft – dafür steht die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ein, wie drei aktuelle Studien belegen. Ebenfalls bewiesen ist der Geschlechter- und Generationen-Gap: Hätten vergangenen Herbst nur Frauen und junge Menschen abgestimmt, wäre der Atomausstieg bereits besiegelt.
 

Meinungsforscher aus drei unabhängig voneinander durchgeführten Studien der Uni. St. Gallen, von gfs-zürich sowie von Lutz und Lebert sind sich einig: Eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung will den Atomausstieg besiegeln, auf die erneuerbare Energien umsteigen und von Erdölimporten unabhängig werden. Die Energiestrategie 2050, die am 21. Mai an die Urne kommt, setzt somit den Volkswillen um.
 
Die Energiestrategie wurde im vergangenen Herbst im selben Atemzug mit der Atomausstiegsinitiative genannt. Die Gegner der Initiative versprachen damals: Mit der Energiestrategie ist der Atomausstieg bereits aufgegleist, nur lässt sie uns mehr Zeit. Wie aktuelle Studien belegen, war es denn exakt das Zeitargument, welches zu einem Nein führte. Denn laut VOTO-Studie von Lutz und Lebert waren grundsätzlich 76 Prozent aller Befragten für den Atomausstieg. Selbst 63 Prozent derjenigen, die gegen die Atomausstiegsinitiative stimmten, gaben an, sie seien gegen Atomenergie. Deutlich war ausserdem die Zustimmung zur vermehrten Nutzung einheimischer Energie: 80 Prozent der Befragten wünschten sich laut gfs-zürich, dass die Schweiz vermehrt einheimische Energie nutzt.
 
Nun steht der Atomausstieg wieder zur Abstimmung – als Teil der Energiestrategie 2050. Sie enthält ein Neubauverbot für Atomkraftwerke sowie ein Wiederaufbereitungsverbot. Das entspricht einem längerfristigen definitiven Ausstieg aus der Atomkraft. Die Energiestrategie enthält also genau das, was das Schweizer Volk gemäss drei seit Herbst 2016 veröffentlichten Studien wünscht: weg von der Atomkraft, hin zu erneuerbaren Energien.
 
Bei energiepolitischen Fragen scheiden sich Generationen und Geschlechter
 
Besonders gross ist die Zustimmung für den Atomausstieg bei den Frauen. 53 Prozent der Frauen haben die Atomausstiegsinitiative der Grünen angenommen. Signifikant ist auch der Generationen-Gap: Die grosse Mehrheit der unter 30-Jährigen und die meisten unter 60-Jährigen sind für den Atomausstieg. Hätten also am 27.11. nur Personen abgestimmt, die jünger als 60 Jahre sind, wäre die Atomausstiegsinitiative knapp angenommen worden, fasst die Studie aus St. Gallen von Professor Wüstenhagen zusammen.

Weg vom Erdöl und die heimische Wirtschaft stärken

Weitere Umfrageresultate aus der gfs-zürich-Studie untermauern die Argumente der Befürworter der Energiestrategie: Jeder Zweite stimmte zu, dass die Energiewende für die Wirtschaft Vorteile bringt und dass die Schweiz Massnahmen ergreifen soll, um vom Erdöl unabhängiger zu werden.
 
Kontakt

Thomas Vellacott, CEO WWF Schweiz, +41 79 291 95 72