30. Mai 2023 — Medienmitteilung

Spieglein, Spieglein an der Wand: Welches sind die schönsten zehn Gewässer im Land?

Christa Rigozzi und Julien Perrot nominierten heute im Namen einer hochkarätigen Jury zehn Schweizer Bäche für das Label Gewässerperle PLUS. Diese bestechen durch ihre Schönheit und Natürlichkeit. 

©
Schweizer Fluss Areuabach
  • Nominiert wurden folgende Gewässer: Areuabach GR, Breggia TI, Chärstelenbach UR, Emme BE, Glütschbach BE, Morge VS, Nozon VD, Printse VS, Rotbach LU und Talent VD.
  • Wilde und lebendige Flüsse und Bäche sind in der Schweiz äusserst selten geworden. Die meisten Fliessgewässer wurden begradigt, kanalisiert, oder durch Wehre und Staudämme zerstückelt und fragmentiert. Der Verein Gewässerperlen macht auf den hohen Wert dieser letzten natürlichen Gewässer aufmerksam. 

Zitate: 

Christa Rigozzi, Moderatorin:
«Sauberes Wasser und natürliche Bäche sind mir ein grosses persönliches Anliegen. Als Mitglied der Jury «Gewässerperle PLUS» setze ich mich mit der Nominierung dieser Gewässerabschnitte dafür ein, solche seltenen Gewässerperlen in der Schweiz zu erhalten. 

Thomas Vellacott, CEO WWF Schweiz:
«Natürliche Gewässer sind für Mensch und Natur unentbehrlich. Darum haben Personen, die sich für deren Erhalt einsetzen, eine Auszeichnung verdient. Genau das leistet das Label Gewässerperle PLUS.»

Es ist eine Premiere: In Anwesenheit von Vertreter:innen aus Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden hat eine achtköpfige Jury heute in Zürich zehn herausragende Schweizer Bäche und Flüsse für das Label Gewässerperle PLUS nominiert.

In der Jury vertreten sind neben Christa Rigozzi auch Julien Perrot, Gründer und Redaktor "La Salamandre; Roger de Weck, Publizist; Joos Sutter, VR-Präsident Coop Schweiz; PD Dr. Christopher Robinson,Leiter Forschungsgruppe Fliessgewässer Ökologie, Eawag / ETH; Julia Küng, Ex Co-Präsidentin Junge Grüne; Sandro Viletta, Skirennfahrer und Valentin Stocker, Schweizer Fussballspieler.

Die Gemeinden an diesen Gewässerabschnitten werden durch die Nominierung herzlich eingeladen, gemeinsam mit dem Verein Gewässerperlen und WWF Schweiz ihren jeweiligen Bach oder Fluss als «Gewässerperle PLUS» zertifizieren zu lassen. 

Der WWF Schweiz unterstützt die Erarbeitung des dazu notwendigen Kandidaturdossiers. 
Mit dieser Einladung schaffen wir Anerkennung und Wertschätzung in der Region für «unsere» Gewässerperle. Denn ein natürliches Gewässer ist keine Selbstverständlichkeit, im Gegenteil: Auf diese Gewässer darf die Bevölkerung vor Ort zu Recht stolz sein! 

Weitere Angaben zur Zertifizierung «Gewässerperle PLUS» finden Sie unter: www.gewaesserperleplus.ch
 

Informationen zu den nominierten Gewässern

Bilder der nominierten Gewässer

Wie die ständerätliche Umweltkommission den Biotopschutz aushöhlen will: Newspost auf Biotopschutz.ch

Faktenblatt Restwasser

Kontakte: 
Jonas Schmid, Kommunikationsberater, WWF Schweiz, jonas.schmid@wwf.ch, 079 241 60 57

Walter Wagner, Präsident Verein Gewässerperlen, walter.wagner@gewaesserperlen.ch; 079 230 99 17 
 

Zusätzliche Informationen:
Um die Gewässer in der Schweiz steht es schlecht: Nur gerade 20 Prozent der Schweizer Flüsse und Bäche erfüllen die Vorgaben der Gewässerschutzgesetzgebung, nur 3.6 Prozent der Fliessgewässer sind noch in einem ökologisch unbeeinträchtigten Zustand und der bestehende, lückenhafte Schutz droht weiter geschwächt zu werden. Die Gewässer stehen politisch unter starkem Druck. Ein Beispiel: seit 1850 hat die Schweiz 90 Prozent ihrer Auen verloren. Dennoch will die Umweltkommission des Ständerats derzeit unseren letzten wertvollen Auen das Wasser abgraben!  Doch das Leben in diesen Auen hängt vom Wasser ab. Ohne Wasser keine Auen. Und ohne Auen verliert die Schweiz ihre wertvollsten Naturgebiete: Diese nur 0,7 Prozent der Landesfläche beheimaten neun von zehn Schweizer Tier- und Pflanzenarten. Ausserdem schützen sie uns vor Hochwasser sowie Dürren. Und sie liefern uns wertvolles Trinkwasser. Doch es gibt sie noch, die letzten natürlichen Gewässerstrecken. Und diese müssen unbedingt erhalten bleiben. Der WWF hat daher zusammen mit dem Verein Gewässerperlen das Label «Gewässerperle PLUS» entwickelt, welches ökologisch intakten Fliessgewässerabschnitten einen Wert beimisst und das Engagement der Menschen dahinter auszeichnet. Mit unserer Offensive wollen wir die Öffentlichkeit zum Erhalt natürlicher Gewässer sensibilisieren und damit die Biodiversität und die landschaftliche Schönheit rund um unsere Gewässer fördern.