02. März 2020 — Medienmitteilung

Weltnaturschutztag: 5 Gründe für den Artenschutz

Zum morgigen Weltnaturschutztag (3. März) listet der WWF fünf Gründe auf, warum wir ohne den Schutz von Wildtieren nicht leben können. Denn die Vielfalt an Arten und Lebensräumen ist für uns Menschen relevant:

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Flusspferde grasen am Selous Fluss

1. Waldbrandschutz
Pflanzenfressende Wildtiere reduzieren die Menge an Gras, das durch Weiden Brände schüren kann. Im Hluhluwe-iMfolozi-Park in Südafrika zum Beispiel sorgt das Breitmaulnashorn, einer der grössten Weidegänger der Welt, dafür, dass Brände sich weniger weit ausbreiten und weniger intensiv verlaufen.

2. Nahrungsquelle
Wildtiere sind Nahrungsquellen für Milliarden von Menschen. Laut UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation leben 34 Millionen Menschen vom Fischfang und versorgen damit über drei Milliarden Menschen mit Proteinen. Das Halten von Wildtieren kann auch gesundheitliche Vorteile bringen, da Wildtierfleisch einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren enthält.

3. Medizinschrank
Noch heute sind Wildtiere medizinische Lieferanten. So werden beispielsweise chemische Verbindungen aus Fröschen zur Behandlung von Depressionen, Anfälle, Schlaganfällen und Gedächtnisverlust eingesetzt. Mit «Froschleim», einem Klebstoff aus den Drüsen des australischen Katholikenfrosches, werden Knieverletzungen behandelt. Und bei Wechseljahrbeschwerden nutzt die Medizin Hormone aus Stutenharn.

4. Touristenmagnet
Lebensräume und Landschaften, die über eine reichhaltige Wildtierpopulationen verfügen, tragen zum menschlichen Wohlbefinden bei. Es erstaunt daher nicht, dass sich Reisen zu Wildtier-Destinationen in den letzten 20 Jahren verdreifacht haben. Besuche von Schutzgebieten haben in den meisten Entwicklungsländern zugenommen und generieren einen geschätzten Umsatz von 600 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

5. Fruchtbarere Böden
Kot und Urin von Wildtieren erhöhen den Gehalt von Nährstoffen in den Böden, indem sie diese mit Mineralien versorgen. Doch auch Flüsse werden von Wildtieren gedüngt. So bringen die Flusspferde mit ihrem nächtlichen Grasen über ihren Dung Nährstoffe zurück in den Fluss und verbessern die Nahrungsgrundlage der Fische.

Hintergrund:
In den letzten 50 Jahren gingen die Populationen von Fischen, Vögeln, Säugetieren, Amphibien und Reptilien um durchschnittlich 60 Prozent zurück. Das wirkt sich auch auf uns Menschen aus. Denn dank einer hohen Biodiversität kann die Natur viele Funktionen für uns Menschen besser und zuverlässiger erfüllen, beispielsweise unser Trinkwasser filtern oder uns mit Nahrung und Medizin versorgen.

Kontakt:
Corina Gyssler, Kommunikationsberaterin WWF Schweiz, corina.gyssler@wwf.ch, 044 297 22 54