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Der WWF feiert sein 60-Jahre-Jubiläum
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06. April 2021

Wir setzen uns für unseren Planeten ein – seit 60 Jahren!

Seit 60 Jahren setzt sich der WWF auf der ganzen Welt für Umweltschutz ein. Wir sind dankbar für die Unterstützung, die wir erfahren durften, und stolz auf die Erfolge, die wir dank Ihrer Hilfe erreichen konnten. Dies lässt uns mit Hoffnung in die Zukunft blicken! Gerne zeigen wir Ihnen hier eine Auswahl von zehn erfolgreichen Projekten, die wir in den letzten zehn Jahren initiieren und begleiten durften.

Wir kämpfen fürs Klima: Energiestrategie 2050

Die Fakten zum Klimawandel sind klar, die Technologien sind da: Wenn wir den Anstieg des Meeresspiegels, Extremwetter, Massen-Artensterben, die Bedrohung ganzer Ökosysteme und die Vernichtung der Lebensgrundlage von Millionen von Menschen abwenden möchten, müssen wir uns jetzt für eine 100 Prozent erneuerbare und faire Energiezukunft entscheiden.

Der WWF engagiert sich deshalb schon lange international und national für eine griffige Klimapolitik. Wie zum Beispiel 2017 bei der nationalen Abstimmung zur Energiestrategie 2050. Mit Strassenaktionen, Medienarbeit, Social-Media-Kampagnen und Infoanlässen konnten wir das Anliegen in der Öffentlichkeit präsent machen und unseren Argumenten viel Gehör verschaffen. Mit Erfolg: Im Mai 2017 hat das Schweizer Stimmvolk mit deutlicher Mehrheit Ja gesagt zur Energiestrategie 2050. Der Auftrag an unsere Politikerinnen und Politiker ist damit klar: Die Schweiz hat sich nicht nur für einheimische erneuerbare Energie ausgesprochen. Die Bürgerinnen und Bürger legten damit auch ein Ja für mehr Klima- und Naturschutz in die Urne.

Wir bringen Elektrizität in abgelegene Dörfer: Barefoot College Madagaskar

Seit Juli 2019 gibt es dank dem WWF und seinen Partnern ein erstes Barefoot College auf Madagaskar. Rund 70 Kilometer südlich der Hauptstadt Antananarivo werden Solar-Ingenieurinnen ausgebildet. Da viele der Frauen weder lesen noch schreiben können, lernen sie mit Bildern und vielen Praxisbeispielen innert sechs Monaten Solarpanels zu installieren und zu warten.

Das Ziel: Bis 2030 sollen insgesamt 744 Solar-Ingenieurinnen in Madagaskar Strom in ihre Dörfer bringen. So liessen sich 12 Prozent aller ländlichen Haushalte mit Licht und Elektrizität aus erneuerbarer Energie versorgen. Durch die Ausbildung und ihre neue Rolle erlangen die Frauen Selbstbewusstsein, und ihr Ansehen in den Dörfern steigt. So findet ein wichtiger und langfristiger Wandel auf ökologischer und sozialer Ebene statt. Denn verbesserte Lebensgrundlagen sind eine Voraussetzung für eine nachhaltigere Nutzung der natürlichen Ressourcen.

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Klimademo in Bern
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Frau flickt Fischernetz im Licht einer Solarlampe. Barefoot College Madagaskar

Wir kämpfen fürs Klima: in der Schweiz und in Madagaskar

Wir arbeiten mit den Menschen vor Ort: «Coastal Communities Initiative»

Unsere Meere sind bedroht: Überfischung, Verschmutzung, Erhitzung und Übersäuerung gefährden die Artenvielfalt dieses wundervollen Lebensraums. Mehr denn je brauchen wir jetzt eine globale Bewegung von Küstengemeinschaften, zivilgesellschaftlichen Organisationen und den zuständigen öffentlichen Institutionen. Gemeinsam können wir einen erfolgreichen, von den Küstenbewohnern getragenen Naturschutz anregen und umsetzen.

Der WWF hat deshalb zusammen mit anderen Organisationen die «Coastal Communities Initiative» ins Leben gerufen. Das Ziel: 4 Millionen Quadratkilometer für die Artenvielfalt besonders wichtige Lebensräume entlang von Küsten sollen so bewirtschaftet werden, dass sowohl die Natur profitiert als auch die Menschen. Dadurch sollen die Ernährungssicherheit und der Lebensunterhalt von den rund 12 Millionen wirtschaftlich von den Meeren abhängigen Menschen sichergestellt werden.

Wir schützen die Wunder der Meere: Meerespark Tun Mustapha in Malaysia

An der Nordspitze der Insel Borneo, im malaysischen Bundesstaat Sabah, befindet sich ein einzigartiger Lebensraum. Dugongs, Schildkröten, Walhaie und unendlich viele Fische tummeln sich zwischen bunten Korallen, Seegras und Mangroven. Diese Vielfalt ist aber bedroht: Seit Jahrzehnten fischen die Bewohner mit Dynamit und Zyanid und zerstören dadurch Korallen und damit den Lebensraum zahlreicher weiterer Meeresbewohner. Überfischung, Infrastruktur für den Tourismus, Verschmutzung und die Erschliessung von Öl- und Gasvorkommen bedrohen das Meeresgebiet zusätzlich.

Damit der Artenreichtum weiter bestehen bleibt, hat die Regierung Malaysias 2016 zusammen mit aktiver Unterstützung des WWF den Tun-Mustapha-Park gegründet und damit den Weg für eine nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen bereitet. Zerstörerische Aktivitäten sind nun verboten. Das neue Meeresschutz-Gebiet umfasst eine Fläche von fast einem Viertel der Schweiz. Anders als in anderen Meeresschutz-Gebieten wurden die dort lebenden Menschen von Anfang an ins Management integriert. Ziel ist es, die Lebensgrundlage der Bevölkerung in und um den Park langfristig zu sichern. Das erhöht die Akzeptanz bei der Bevölkerung und gibt ihr neue Perspektiven.

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Eine Schildkröte schwimmt über Korallenriffe
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Krabbenfischer vor Honduras

Wir schützen die Wunder der Meere: mit den Menschen vor Ort

Wir erhalten die Lunge der Erde: Das grösste Schutzgebiet im Amazonas

Das Amazonas-Gebiet beherbergt das grösste zusammenhängende Regenwaldgebiet der Erde und das grösste Flusssystem. Und der grösste Regenwald verdient auch den grössten Schutz – das Programm «Amazon Region Protected Areas» (ARPA) ist das grösste Tropenwaldschutzgebietsnetzwerk der Geschichte: 60 Millionen Hektar des brasilianischen Amazonasgebiets sind durch das Programm geschützt worden.

2002 hat Brasilien zugesagt, den Unterhalt für alle ARPA-Schutzgebiete langfristig zu übernehmen und die Ausweisung der letzten Schutzgebiete vorzunehmen: ein riesiger Erfolg für den Naturschutz. Während der Übergangsphase unterstützt der WWF das Programm ARPA zusammen mit der deutschen Bundesregierung, der Weltbank und weiteren Partnern. Der WWF wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Regierung auch unter sich derzeit ständig verändernden politischen Rahmenbedingungen den zugesagten Schutz für ARPA aufrechterhält.

Wir pflanzen Bäume: Aufforstung mit der Lokalbevölkerung in Tansania

In Tansania wachsen Edelhölzer, die weltweit für den Bau von Instrumenten gefragt sind und von deren Verkauf die Lokalbevölkerung finanziell abhängig ist. Waldschutz konnte dabei lange Zeit keine Priorität haben. Zusammen mit den lokalen Gemeinschaften und Partnern im Bezirk Kilwa hat der WWF deshalb ein Wald-Management entwickelt, das den Gemeinschaften erlaubt, den Wald zu nutzen und ihn zugleich zu erhalten. Im Jahr 2009 erhielt die Gruppe die Zertifizierung des Forest Stewardship Council (FSC), die erste für gemeinschaftlich bewirtschaftete Naturwälder in Afrika überhaupt. Das Einkommen der Gemeinden hat sich um fast 50 Prozent erhöht, die Zusatzeinnahmen werden von der Gemeinde unter anderem für Bildungs- und Gesundheitsprojekte eingesetzt.

Und die Vorteile des nachhaltigen Wald-Managements in Tansania sind nicht nur wirtschaftlicher Art: Auch die Natur profitiert. Bis 2018 sind in Kilwa bereits über 10'000 Bäume gepflanzt worden und in ganz Tansania sind mittlerweile rund 4,1 Millionen Hektar Naturwald unter die direkte rechtliche Verwaltung von 1400 Dörfern gekommen. Bedrohte und vertriebene Wildtiere wie Löwen, Büffel und Elefanten kehren zurück. Das Beispiel von Kilwa zeigt: Gemeinden, die den Wert des Waldes und seine Vorteile verstehen, schaffen es, den Wald so zu nutzen, dass es gut für sie und die Natur ist.

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Blick in die Baumkronen im Amazonas-Regenwald

Wir erhalten die Lunge der Erde: im Amazonas und in Tanzania

Wir bewahren die Artenvielfalt: Leopardenschutz im Kaukasus

Der Kaukasus ist eine der biologisch vielfältigsten Ökoregionen der Erde. Die Region ist etwa vierzehnmal so gross wie die Schweiz, und mehr als 7500 Tier- und Pflanzenarten sind dort heimisch. Der Erhalt dieser Vielfalt ist eine grosse Herausforderung, denn Abholzung, Wilderei und Infrastrukturprojekte setzen der Natur zu. Eine Schlüsselart im Kaukasus ist der Persische Leopard, auch als Kaukasus-Leopard bekannt. Wenn wir ihn schützen, schützen wir das gesamte Ökosystem.

Anfang 2000 wusste man nicht, ob überhaupt noch Leoparden im Kaukasus lebten, er wurde fast ausgerottet. Seit 20 Jahren arbeitet der WWF mit Partnern deshalb am Schutz der Raubkatze. Die Bevölkerung wurde beim Vergrössern und Neugestalten von Schutzgebieten einbezogen, Kleinbauern mit Präventivmassnahmen unterstützt, damit Schäden an Vieh verhindert werden. Die Arbeit des WWF zeigt Wirkung: Anfang 2020 konnten zehn ausgewachsene Leoparden und drei Jungtiere im Südkaukasus gezählt werden.

Wir werten unsere Flüsse auf: Riverwatch

Haben Sie gewusst, dass rund die Hälfte aller Schweizer Tier- und Pflanzenarten in und an Gewässern leben? Doch lebendige Wasserlandschaften sind in unserem Land selten geworden. Flüsse und Bäche sind verschmutzt, begradigt und verbaut. Wir setzen uns dafür ein, dass Flüsse und Bäche wieder lebendiger und artenreicher werden, dass sich Eisvögel, Bachforellen, Biber oder die Nase in und an unseren Fliessgewässern wieder heimisch fühlen. Dazu haben wir das Freiwilligen-Projekt «Riverwatch» ins Leben gerufen.

Die freiwilligen Naturschützerinnen und Naturschützer beobachten und erfassen Gewässerabschnitte, melden positive und negative Veränderungen wie blockierte Fischtreppen und haben schon beachtliche Revitalisierungsprojekte umgesetzt. In Absprache mit den lokalen Behörden stellen Riverwatcher beispielsweise einzelne Elemente wie offene Kiesflächen oder Nebenarme eines Gewässers wieder her. Bis 2021 haben bereits rund 400 Personen die Riverwatch-Ausbildungskurse besucht.

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Blick auf kaukasischen Rhododendron im Kaukasus-Gebirge
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Lachse in Schweizer Fluss

Wir bewahren die Artenvielfalt: von den Bergen des Kaukasus bis zu den Bächen der Schweiz

Wir fördern nachhaltigen Konsum: Partnerschaften mit dem Detailhandel

Der Lebensmittelgross- und Detailhandel gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Schweiz und ist die treibende Kraft in der Bereitstellung von Nahrungsmitteln. Deshalb kann die Branche auch massgeblich dazu beitragen, die grossen Umweltbelastungen zu reduzieren, die durch die Produktion und unseren Konsum von Nahrungsmitteln entstehen.

Aus diesem Grund arbeitet der WWF seit über zwanzig Jahren mit ausgewählten Partnern aus dem Detailhandel und weiteren Branchen zusammen. Der WWF und seine Partnerfirmen vereinbaren gemeinsam ambitionierte Umweltziele, um deren Ressourcenverbrauch und andere negative Effekte auf die Umwelt zu reduzieren. So konnten beispielsweise Migros und Coop bereits 2017, zwei Jahre früher als geplant, ihr Seafood-Sortiment auf 100 Prozent Herkunft aus empfehlenswerten oder akzeptablen Quellen umstellen. Die Unternehmen unterstützen zudem die Umweltarbeit des WWF finanziell und erhalten dafür Zugang zum weltweiten Expertenwissen des WWF.

Wir ermöglichen Erlebnisse in der Natur: Draussen unterrichten

Im Freien lernen heisst, die unmittelbare Umwelt kennen, schätzen und respektieren zu lernen. Und nicht nur das: Draussen zeigen Kinder eine erhöhte Lernmotivation, und ihre Sozialkompetenzen werden gefördert. Das Arbeiten an der frischen Luft steigert das Wohlbefinden von Lehrperson, Schülerinnen und Schülern, und das gegenseitige Vertrauen wird gestärkt.

Die Stiftung Silviva und der WWF Schweiz haben sich deshalb gemeinsam zum Ziel gesetzt, dass Unterricht im Freien bis im Jahr 2030 als Methode im Schweizer Schulsystem etabliert ist. Kinder sollen einen grossen Anteil der lehrplanrelevanten Kompetenzen draussen in der Natur und ihrer Umwelt erwerben, um diese zu verstehen und nachhaltig mit ihr umgehen zu können. In diesem Zusammenhang wurde die Aktionswoche «Ab in die Natur» lanciert. Das Projekt existiert seit vier Jahren und hat in dieser Zeit schon rund 700'000 Kinder erreicht.

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Draussen unterrichten - vier Kinder lösen eine Aufgabe im Wald
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Frau mit Einkaufszettel kauft Gemüse

Wir schärfen das Bewusstsein für die Natur: bei Kindern und Erwachsenen

Was Sie tun können

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Jaguar im Dickicht

Allgemeine Spende

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Panda liegt auf Baum

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