Fischschutz am Mittleren Mekong in Laos und Thailand
Mit Schutzzonen für Fische erhält der WWF die immense Artenvielfalt des Mekongs und stärkt die Ernährungssicherheit von Dorfgemeinschaften in Laos und Thailand. Durch Erschliessung von alternativen, klimaangepassten Einkommensmöglichkeiten wird die wirtschaftliche Abhängigkeit von der Fischerei reduziert. So wird der schonende Umgang mit den natürlichen Ressourcen im Projektgebiet langfristig verankert.
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InternationalIn der Schweiz leben rund 70 Fischarten, im Mekong sind es über 1000 – unter ihnen einige der grössten Süsswasserarten wie der Mekong-Riesenwels oder der Laos-Stechrochen. Viele Arten sind endemisch, das heisst, es gibt sie nirgendwo sonst auf der Welt, und im Wochentakt werden neue Arten entdeckt. All das macht die Mekong-Region unersetzlich für die biologische Vielfalt auf der Erde.
Unersetzlich ist diese Vielfalt für die lokalen Gemeinschaften, die im Mekong seit jeher Fischerei betreiben. Die Lebensader Südostasiens ernährt Millionen von Menschen.
Das Projektgebiet in der Grenzregion von Laos und Thailand ist mit seinen Nationalparks, den engen Stromschnellen und den besonders tiefen Becken sowohl für die Artenvielfalt als auch für die Fischbestände zentral.
1. Fischfang
Befragte Fischersleute geben an, dass Sie im Vergleich zu 2018 durchschnittlich zwei Drittel weniger Fisch fangen.
Obwohl gewisse Dörfer selbstgesetzte Verbote besonders schädlicher Techniken wie das Fischen mit Strom, Dynamit oder Gift kennen, fehlen allgemein verbindliche Regeln für den Fischfang. Damit die Bestände nicht noch weiter schrumpfen, braucht es Flussabschnitte, in denen komplett auf Fischerei verzichtet wird.
2. Wasserkraft
Der Bau von Wasserkraftwerken und der Ausbau der Infrastruktur beeinflussen die artenreiche Flusslandschaft. In diesen Abschnitten des Mekongs schwanken dadurch die Fliesswassermengen extrem – eine grosse Herausforderung für viele dort heimische Tiere und Pflanzen.
3. Sandabbau und Erosion
Der Abbau von Sand und Kies flussaufwärts führt zu Sedimenten, die flussabwärts die tiefen Stellen im Fluss immer mehr auffüllen. Für viele Fische ist das problematisch, denn die tiefen Becken sind wichtige Laichstellen und Rückzugsorte.
Die von Wasserdämmen verursachten Veränderungen des Wasserflusses führen auch zu einer verstärkten Verwitterung der Flussbänke, wo vor allem laotische Dorfgemeinschaften oft Gemüse anbauen. Dies bedroht die Ernährungssicherheit der lokalen Bevölkerung zusätzlich.
4. Klimaerhitzung
Wie überall auf der Welt verändern sich auch in Thailand und Laos die klimatischen Gegebenheiten. Steigende Temperaturen, Veränderungen der Niederschlagsmenge und -intensität, häufigere Fluten und Dürren belasten die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort.
Für viele der perfekt an ihre Umgebung angepassten Arten entscheiden die kleinsten Veränderungen über Existenz oder Nicht-Existenz. Wenige Grad Celsius mehr oder nur leicht erhöhte Salzkonzentration (steigende Meeresspiegel) entscheiden darüber, ob eine Fischart gedeiht oder verschwindet.
Erprobter Ansatz
Dieses Projekt zielt darauf ab, die Fischbestände zu erhalten, die Ernährungssicherheit der Menschen vor Ort zu stärken und zusammen mit den lokalen Gemeinschaften, den Behörden und Universitäten Wege zu finden, wie die natürlichen Ressourcen der Region geschützt werden. Dazu setzt der WWF auf eine über 20 Jahre in der Region erprobte Kombination von Massnahmen:
«Viele Fischarten waren verschollen. Mit der Schutzzone erholt sich die Vielfalt. Es schwimmen wieder seltene Arten wie der Sauvage-Fisch durch die geschützten Zonen. Zusätzlich profitieren die Dorfbewohner:innen von alternativen Einkommensquellen.»
Keo Bounpeng, Fischer aus Naphan, Xaiphouthong
Projektpartner
Die wichtigsten Partner in der Projektumsetzung sind die lokalen Dorfgemeinschaften. Sie bewirtschaften und kontrollieren die Fischschutzzonen und entscheiden über deren Lage. Zusätzlich arbeitet der WWF mit einem grenzübergreifenden Gremium, bestehend aus Vertreter:innen der laotischen und thailändischen Regierung. So wird sichergestellt, dass die zuständige Regierung involviert ist und bei strategischen Fragen mit am Tisch sitzt. Die wissenschaftliche Analyse und Erhebung von Daten wird von der Ubon-Ratchathani-Universität in Thailand und der Pakse-Universität in Laos unterstützt.
Was Sie tun können
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Dieses Projekt wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) mit Kernbeiträgen unterstützt.