Interview mit Hans Vögeli
«Mein Lebenslauf beginnt beim Einzeller und endet beim Bartgeier.»
Ein Leben lang hat Hans Vögeli beobachtet, gelernt und sein Wissen weitergegeben – als Lehrer, als Naturfreund, als Mensch. Heute, im Ruhestand, blickt er mit ruhiger Entschlossenheit nach vorn: Er sagt, er habe viel von der Natur bekommen – nun sei es an der Zeit, ihr etwas zurückzugeben.
Seine Liebe zur Natur begann früh. «Alles fing mit der Smaragdeidechse an», erzählt er mit einem Lächeln. Als Junge habe er sie auf Streifzügen an der Lötschberg Südrampe entdeckt, später als junger Mann eine Arbeit über sie geschrieben. «So klein, so schillernd, so schützenswert – sie war mein Einstieg in die Welt der Natur.» 1972, während seiner Lehrerausbildung, kam Hans mit dem WWF in Kontakt. «Mein Biolehrer meinte damals: Wer das Unterrichtsmaterial beim WWF bestellt, sollte am besten gleich beitreten.» Gesagt, getan – und geblieben. Seit über 50 Jahren ist er Mitglied, doch sein Engagement endet nicht mit dem Mitgliedsausweis. Hans hat beschlossen, den WWF auch in seinem Testament zu berücksichtigen.

Hans Vögeli sagt, er habe viel von der Natur bekommen – nun sei es an der Zeit, ihr etwas zurückzugeben.
Der Natur etwas zurückgeben
Gemeinsam mit seiner Partnerin sprach er darüber, was mit dem verbleibenden Vermögen geschehen soll. «Sie fand es auch eine gute Idee, den WWF zu berücksichtigen.» Für ihn ist das Testament kein rein formeller Akt, sondern Ausdruck seiner tiefen Verbundenheit zur Natur: «Sie spendet mir Schatten an heissen Tagen, tröstet mich, gibt Kraft und Hoffnung, wenn vieles aus dem Gleichgewicht gerät. Es ist mir wichtig, dass ich ihr etwas zurückgebe.»
Ein gutes Erbe – das bedeutet für Hans, bewusst ein Zeichen für das Leben zu setzen. «Wenn man über den Tod hinaus etwas bewirken will, sollte man die Natur nicht vergessen. Denn was bleibt, wenn wir gehen? Für mich soll es Hoffnung sein. Für die Smaragdeidechse. Für den Bartgeier. Für die Jugendlichen, die wissen sollten, wie wertvoll die Natur ist.» Der Bartgeier ist für Hans ein besonderes Tier. Dass er heute wieder durch die Berge segelt, erfüllt ihn mit Freude. Auch die Arbeit mit Jugendlichen liegt ihm am Herzen – sie sollen erfahren, wie wichtig die Natur ist, und selbst Verantwortung übernehmen. Dazu möchte er einen Beitrag leisten.
Ein Akt der Verantwortung und der Hoffnung
Den Schritt zur Testamentsspende erlebte er als unkompliziert: «Ich habe einfach mal beim WWF angerufen. Ich wusste nicht genau, wie das geht, aber das Gespräch war sehr hilfreich. Danach war alles klar.» Viele Menschen in seinem Umfeld hätten gar nicht gewusst, dass so etwas überhaupt möglich ist. «Manche sagen: ‚Eigentlich eine gute Idee.‘ Und manchmal entsteht daraus ein neues Bewusstsein.» Für Hans ist es eine gute Entscheidung. «Es ist ein Akt der Verantwortung. Der Verbundenheit. Der Hoffnung.»
Was ihn trägt, ist die Überzeugung, dass der Weg zu einer besseren Welt über die Natur führt. Sie sei Geschenk, Wunder und Friedensstifterin zugleich. «Wohlstand ist nicht nur Geld. Wohlstand ist auch, wenn ich die Natur geniessen und ihr etwas zurückgeben kann. Wir sind nicht ausserhalb der Natur. Wir sind ein Teil von ihr. Und das dürfen wir nie vergessen.»
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