10. April 2018 — Medienmitteilung

107‘765 fordern eine gerechte Klimapolitik

Fast drei Jahre hat sich die Bundespolitik Zeit gelassen, um die im Mai 2015 eingereichte «Petition für eine gerechte Klimapolitik» zu behandeln. Sieben Monate später wurde in Paris das Klimaübereinkommen unterzeichnet. Es bestätigt die Forderungen der Schweizer Klimaallianz und unterstreicht deren Dringlichkeit.

Aktuell befasst sich die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrats (UREK-N) mit der Revision des CO₂-Gesetzes. Diese soll die Klimapolitik der Schweiz ab 2020 im Sinne des Pariser Klimaübereinkommens festlegen.

In diesem Kontext findet die Kommission heute endlich Zeit, sich mit dem Anliegen von 107‘765 Menschen zu befassen, welche die «Petition für eine gerechte Klimapolitik» der Klima-Allianz Schweiz unterzeichnet haben. Am 26. Mai 2015 wurde sie eingereicht, sieben Monate vor dem historischen Pariser Klimagipfel. Die damals in Bern vorgebrachten Forderungen decken sich mit den Zielen des Pariser Klimaübereinkommens, das von der Schweiz 2017 ratifiziert und übernommen wurde. – Die Petition der Klima-Allianz fordert:

Die Energieversorgung der Schweiz ist bis 2050 von fossilen Energien zu befreien bzw. auf erneuerbare Energien umzustellen.

Das bedeutet:

1. Die Schweiz muss ihre CO2-Emissionen statt wie vom Bundesrat vorgesehen um nur ein Prozent um vier Prozent pro Jahr reduzieren.

2. Die ärmsten und von Klimaveränderungen weitgehend unverschuldet betroffenen Länder müssen in dringend notwendigen Klimaschutzmassnahmen unterstützt werden.
Das bedeutet: Die Schweiz muss entsprechend ihrer Klima-Verantwortung 1 Milliarde Franken pro Jahr für die internationale Klimafinanzierung bereitstellen.

Diese Forderungen der Klimapetition aus dem Jahr 2015 sind aktueller denn je, «denn im Gegensatz zum Umsetzungsvorschlag des Bundesrates entsprechen die Forderungen der Petition den Vorgaben des Pariser Klimavertrags», sagt Patrick Hofstetter vom WWF Schweiz. Julia Jawtusch von Brot für alle ergänzt: «Die Forderung an Parlament und Bundesrat, die Schweizer Klimaverantwortung im In- und Ausland endlich wahr und ernst zu nehmen, hat seit der Einreichung an Relevanz sogar noch gewonnen».

Mitglieder der Klimaallianz haben heute den 25 Mitgliedern der UREK-N im Bundeshaus einen Eisbären-Lebkuchen mit der Aufforderung überreicht, die Anliegen von 107‘765 Menschen ernst zu nehmen. «Das Parlament muss nun, wie in Paris beschlossen, die Weichen für den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energien stellen. Weiter zuwarten wird schmerzhaft und teuer, da sind sich alle Szenarien einig», findet Georg Klingler von Greenpeace.

Weitere Informationen erhalten Sie online oder telefonisch bei folgenden Fachspezialisten der Klima-Allianz:

Patrick Hofstetter, Leiter Klima & Energie, WWF Schweiz, 076 305 67 37

Julia Jawtusch, Expertin Klima/Landwirtschaft, Brot für alle, 079 489 38 24

Georg Klingler, Klimaexperte, Greenpeace Schweiz, 079 785 07 38

Christian Lüthi, Geschäftsführer Klima-Allianz, 076 580 44 99

Jürg Staudenmann, Klimapolitik-Verantwortlicher, Alliance Sud, 079 152 41 72

Bilder finden Sie auf der Webseite der Klima-Allianz.

Die über 70 Mitglieder der Klima-Allianz:

A Rocha Suisse

ACG Association Climat Genève

ACSI - Associazione consumatrici e consumatori della Svizzera italiana

Actares - Aktionariat mit Verantwortung

aefu - Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz

Alliance Sud

Alpen-Initiative

Alternatiba Léman

Artisans de la Transition

Biomasse Suisse

BirdLife Schweiz

Brot für alle

Bruno Manser Fonds

Campax

CCJS Coordination Climat Justice Sociale

CIPRA

Comundo

Eaternity

equiterre

Evangelische Frauen Schweiz

Fastenopfer

Fondation Antenna Technologies

Fossilfree

Generation Klima Schweiz

GIBB Gesundes Haus / Gibbeco

GLP

Grands-Parents pour le Climat

Greenbuzz

Greenpeace

Grüne Partei

Grüner Fisch

Hausverein

HEKS

Helvetas

Incomindios

Integrale Politik

INWO

Junge Grüne

Kleinbauern-Vereinigung

KlimaSeniorinnen

Mountain Wilderness

myblueplanet

myclimate

Naturfreunde Schweiz NFS

Noé21

Oeku Kirche und Umwelt

Ökozentrum Langenbruck

PanEco

Partner Sein

Pro Natura

Pro Velo

Protect Our Winters

Public Eye

Religiöse Gesellschaft der Schweizer Quäker

SES

SEV Gewerkschaft des Verkehrspersonals

SGB Schweizerischer Gewerkschaftsbund

SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund

SKS Stiftung Konsumentenschutz

SolarSpar

Solidar Suisse

SP Schweiz

SSES

SSF Schweiz. Schutzverband gegen Flugemissionen

Swissaid

Swissolar

SYFC Swiss Youth for Climate

Terre des hommes

Thinkpact Zukunft

umverkehR

vbu Vereinigung Bündner Umweltorganisationen

VCS

WWF

Zukunft statt Kohle

©
Die Klimaallianz, zu der auch der WWF gehört, überreicht in Bern eine Petition.