21. April 2020 — Medienmitteilung

Aus der Ölpreiskrise eine Klimachance machen

Der Ölpreis ist zusammengebrochen. Somit zahlen sich erneuerbare Energien erst nach längerer Zeit als bislang zurück. Um dem entgegenzuwirken und den Klimaschutz zu fördern, soll der Bundesrat die Lenkungsabgaben auf fossile Brennstoffe anheben.

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Installierte Solaranlage auf Dach
  • Der Ölpreis ist so tief wie seit 1974 nicht mehr
  • Die höheren Investitionskosten für erneuerbare Energien zahlen sich so weniger rasch zurück
  • Die Erhöhung der Lenkungsabgaben auf fossile Brennstoffe wäre jetzt eine grosse Chance fürs Klima
     

Der Ölpreis ist zusammengebrochen – und dies hat Auswirkungen auf das Klima. So lohnt es sich aktuell nicht, Öl zu fördern und neue Ölfelder zu erschliessen. Was sich positiv auf das Klima auswirkt. Jedoch führen die tiefen Ölpreise auch dazu, dass es länger dauert, bis Investitionen in erneuerbare Energien abgeschrieben sind. Es lohnt sich finanziell gerade weniger als sonst, eine Wärmepumpe zu installieren oder auf ein Elektroauto umzusteigen. «In Zeiten der Klimakrise ist das ein sehr schlechter Anreiz für uns alle als Konsumenten», sagt Patrick Hofstetter, Klimaschutzexperte beim WWF Schweiz.

Um dem entgegenzuwirken, kann der Bundesrat die Lenkungsabgaben auf fossile Brennstoffe im Rahmen des aktuellen CO2-Gesetzes anheben. Die Konsumentenpreise würden so weniger sinken und zwei Drittel der Zusatzeinnahmen aus der Abgabe würden pro Kopf rückverteilt. Der Rest würde in die Förderung energetischer Gebäudesanierungen fliessen. «Die Schweiz würde somit ein klares Zeichen für das Klima setzen», so Hofstetter. «Wir haben eine einmalige Chance, die richtigen Weichen für die Energiewende, für saubere Luft und für ein gesundes Klima zu stellen – verpassen wir sie nicht!»