11. Juli 2022 — Medienmitteilung

CO2-Statistik: Weiter wie bisher ist keine Option

Noch während der Corona-Pandemie sind die CO2-Emissionen der Schweiz kaum mehr gesunken. Das zeigt die heute veröffentlichte CO2-Statistik 2021 des BAFU. Patrick Hofstetter, Klimaschutzexperte beim WWF Schweiz, sagt dazu:

«Das geltende Klimagesetz wurde 2008 debattiert, es ist den aktuellen Klima-Herausforderungen absolut nicht gewachsen. Kein Wunder hinkt die Schweiz weit hinterher beim Erreichen ihrer Klimaziele.»

«Es reicht nicht aus, finanzielle Anreize für Ladestationen, Heizungsersatz oder das Erstellen von Klimaschutzplänen von Unternehmen ein bisschen zu erhöhen. Mindeststandards, Gebote und Verbote müssen nun für Klarheit und Einfachheit sorgen.»

«Diesen Sommer verabschiedet der Bundesrat die Botschaft zur Teilrevision des CO2-Gesetzes: Von dieser Revision erwartet der WWF, dass das Gesetz den nötigen Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele leistet. Dies gelingt, wenn jede neu getätigte Investition keinerlei Treibhausgasemissionen mehr verursacht und dies als neue Norm verankert wird.»

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CO2-Statistik

Erklärungen: 2021 sanken die witterungsbereinigten Emissionen um 0.7 Prozente gegenüber 2020. Die aktuelle Gesetzgebung bewirkt ausserhalb von Krisenjahren Reduktionsraten von lediglich 1 bis 2 Prozente pro Jahr. Für das bundesrätliche Netto-null-Ziel bis 2050 müssen die Emissionen jährlich um 3 Prozente sinken. Um das wissenschaftlich besser begründbare Netto-Null-Ziel vor 2040 zu erreichen, ist eine Reduktion von 5 Prozente pro Jahr nötig. Die Reduktion im Jahr 2020 ist grösstenteils auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.

Kontakt:
Patrick Hofstetter, Klimaschutz-Experte, WWF Schweiz, patrick.hofstetter@wwf.ch, 076 305 67 37