06. November 2025 — Medienmitteilung

COP30: Raus aus Kohle, Gas und Öl – schnell und gerecht

Nächsten Montag beginnt in Belém, Brasilien, die 30. Weltklimakonferenz. Viele zentrale Punkte des Pariser Abkommens sind fertig verhandelt, doch die Welt setzt das Abkommen viel zu langsam um. Deshalb braucht es jetzt einen klaren Konsens für einen schnellen und gerechten Ausstieg aus den fossilen Energien.

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Blick auf die Stadt Belém und den Amazonas-Regenwald im Norden Brasiliens

Blick auf die Stadt Belém und den Amazonas-Regenwald im Norden Brasiliens

Vor zehn Jahren haben sich über 190 Länder darauf geeinigt, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad und wenn möglich auf 1,5 Grad zu begrenzen. Doch wir steuern auf gefährliche +2,8 Grad zu. Die COP30 muss den Kurs ändern und den raschen Abschied von Kohle, Öl und Gas auf den Weg bringen.

Dazu Thomas Häusler, Verantwortlicher internationale Projekte beim WWF Schweiz und Mitglied der Schweizer Verhandlungsdelegation: 

«Der enorme Zubau von Solar- und Windkraft in den vergangenen Jahren, zeigt wie schnell positive Veränderung möglich ist. 2024 gingen bereits 90 Prozent der zugebauten Stromerzeugungskapazität auf das Konto dieser beiden erneuerbaren Energien. 2025 werden die Investitionen in Erneuerbare etwa doppelt so hoch ausfallen wie jene für fossile Energien.

Um den Anschluss nicht zu verpassen, müssen jetzt alle Länder mitziehen und dafür sorgen, dass die Energiewende beschleunigt wird und gerecht abläuft. Gerecht heisst: Menschen in ärmeren Ländern müssen bei der Umstellung auf Erneuerbare unterstützt werden. Und Menschen, die bisher in der Fossilenergiebranche beschäftigt sind, brauchen berufliche Perspektiven.  

Für die Schweiz heisst das: Sie muss beim schleppenden Ausbau von Photovoltaik und Windkraft an Tempo zulegen und mehr finanzielle Mittel für die Klimafinanzierung bereitstellen. Nur so können auch wirtschaftlich schlechter gestellte Länder aus fossilen Energien aussteigen.  

Konkret erwarten wir, dass die Schweiz mindestens 3 Milliarden Dollar an die an der letzten COP vereinbarte Klimafinanzierung von 300 Mrd. Dollar pro Jahr beiträgt. Dieses Ziel soll bis 2035 erreicht werden. Das entspricht einem fairen Anteil der Schweiz im Sinne der «Just Transition». Gemessen wird dieser Beitrag anhand des Anteils der Schweiz am bisherigen globalen CO2-Ausstoss und ihrer Wirtschaftskraft. In absehbarer Zeit dürfte der Mittelbedarf ärmerer Länder – auch aufgrund nötiger Anpassungen an den Klimawandel - noch deutlich grösser werden, wie viele Berichte zeigen.

Die Transformation funktioniert nur, wenn die globalen Finanzströme weg von fossilen Energien hin zu nachhaltigen Investitionen umgelenkt werden. In diesem Bereich kommt der Schweiz, aufgrund der Grösse ihres Finanzplatzes, eine Schlüsselrolle zu.

Damit die COP30 den Startschuss für einen beschleunigten und gerechten Ausstieg aus den fossilen Energien geben kann, muss sich die Schweiz an den Verhandlungen für eine Verstärkung und eine sozialverträgliche Ausgestaltung der nationalen Klimapläne einsetzen. Die globalen Bemühungen müssen endlich dem vor zehn Jahren in Paris vereinbarten Ziel entsprechen.»

Kontakt:  

Thomas Häusler, Verantwortlicher internationale Projekte, WWF Schweiz, thomas.haeusler@wwf.ch  
 

Sebastian Obrist Mediensprecher Klima & Energie, WWF Schweiz, sebastian.obrist@wwf.ch, 044 297 22 11