10. Juli 2025 — Medienmitteilung

Kommentar zur CO2-Statistik 2024: Trend bei Heizöl und Diesel topp, bei Kerosin und Gas flopp

Die Schweiz mache schon genug fürs Klima – heisst es von offizieller Seite. Die neuen Zahlen der CO2-Statistik zeigen jedoch ein anderes Bild. Zwar ist der Rückgang der Emissionen aus Heizöl und Diesel ein positives Signal, doch vom «Genug» sind wir mehrere Millionen Tonnen CO2 entfernt.

Dazu Patrick Hofstetter, Energie- und Klimaschutzexperte beim WWF Schweiz:

«Uns besorgt besonders der Anstieg bei den Biotreibstoffen. So viel Pommes Frites können wir gar nicht essen, um genügend Biotreibstoffe aus Altöl und Abfällen produzieren zu können. Indirekt fördert die Schweiz so die Abholzung.

Während die Emissionen aus Ölheizungen und Dieselfahrzeugen insgesamt zurückgingen, stiegen die Emissionen aus Erdgas an. Auch bei den Flugtreibstoffen zeigt sich gemäss Energiestatistik eine deutliche Zunahme. Da der Anstieg bei der Luftfahrt die positiven Entwicklungen beim Diesel- und Benzinabsatz überkompensiert, entspricht das Ergebnis lediglich dem, was man von der zögerlichen Klimapolitik der Schweiz insbesondere im Verkehr erwarten muss.

Für 2024 ergibt sich ein jährlicher Rückgang von zwei Prozentpunkten gegenüber 1990. Das reicht nicht aus, um die Zwischenziele bis 2030 zu erreichen. Dafür müssten zwischen 2021 und 2030 jährlich drei Prozentpunkte gegenüber 1990 eingespart werden.

Dass dies kein Spaziergang wird, zeigen die Daten für 2025 zu den Öl- und Gasheizungen sowie den nicht-elektrischen Fahrzeugen. Während der Marktanteil von E-Autos bei rund 20 Prozent stagniert, nehmen die Verkäufe von fossilen Heizungen wieder zu.

Entgegen den Hoffnungen des Bundesrates sind die aktuellen Rahmenbedingungen unzureichend, um den Verbrauch fossiler Energien im nötigen Tempo zu senken. Damit die Schweiz ihre Ziele erreicht, braucht es eine klimapolitische Neuausrichtung.»

Wie diese Neuausrichtung aussehen könnte, zeigt der kürzlich veröffentlichte Klima-Masterplan der Klima-Allianz .