29. April 2020 — Medienmitteilung

SWISS-Rettung: Chance verpasst

Der Bundesrat hat heute einen mutlosen Entscheid zur SWISS/Edelweiss-Rettung getroffen. Denn er hat  seine Unterstützung an keine Klimaschutzbedingungen geknüpft. Somit verpasst er die Chance, der Flugbranche den Weg zu einer klimaneutralen Zukunft aufzuzeigen.  

©
Luftverkehr

Es ist höchste Zeit, dass die Luftbranche klimafreundlich wird.

«Mit diesem Entscheid wird weiter ignoriert, dass der Luftverkehr für 20 Prozent des menschengemachten Klimaeffekts in der Schweiz verantwortlich ist» sagt Patrick Hofstetter, Klimaschutzexperte beim WWF Schweiz. Gemäss aktuellster Statistik ist die Luftfahrt somit zum grössten Klimasünder der Schweiz aufgestiegen und übersteigt gar den Autoverkehr.

Auch seine internationalen Klima-Verpflichtungen erfüllt der Bundesrat mit diesem Entscheid nicht. Denn im Rahmen des Pariser Klima-Abkommens hat sich die Schweiz dazu verpflichtet, das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen. «Dafür braucht es umgehend eine massive Reduktion der Treibhausgasemissionen aus dem Flugverkehr», so Hofstetter.

Schliesslich hilft diese Rettung der Wirtschaft kaum. Denn die SWISS hat in der Schweiz einen geringen Marktanteil im Vergleich mit ihren Konkurrenten. Auf das Angebot von Flügen im Land hat dieser Entscheid also kaum einen Einfluss. «Was die SWISS heute braucht, ist keine Rettungsaktion auf Kosten der Klimakrise. Sondern einen grundlegenden Transformationsplan, damit das Unternehmen klima- und umweltverträglich wird.» sagt Hofstetter. Dies beinhaltet Investitionen in klimafreundliche Antriebs- und Treibstoff-Alternativen. Und einen Umstellungsplan für SWISS-Mitarbeitende, der ihnen eine berufliche Zukunft in Wirtschaftssektoren, die zum Klimaschutz beitragen, sichert.

Kontakt: Patrick Hofstetter, Klimaschutzexperte beim WWF Schweiz, 076 305 67 37, patrick.hofstetter@wwf.ch