27. August 2025 — Medienmitteilung

WWF & Wirtschaft: Partnerschaften mit Wirkung

Von verantwortungsvollerem Fischfang über die Steigerung von Bio-Produkten im Sortiment bis hin zu entwaldungsfreien Lieferketten: Mit starken Firmenpartnerschaften setzt der WWF Schweiz seit Jahren auf systemische Veränderung. Jedes Jahr zeigen wir, wo unsere Partnerunternehmen im Hinblick auf die vereinbarten Ziele stehen. Auch im 2024 gab es viele positive Entwicklungen - und dennoch bleibt noch viel zu tun. 

Wirtschaft als Hebel

Unternehmen beeinflussen durch ihre globale Tätigkeit Klima und Biodiversität entscheidend. Der WWF Schweiz unterstützt Unternehmen mit viel Fachwissen aus unserem internationalen Netzwerk dabei, mehr für den Schutz unseres Klimas und der Biodiversität zu tun. Dies umfasst die gesamte Wertschöpfungskette – vom Einkauf und dem Transport von Rohstoffen, der Sortimentsgestaltung bei Detailhändlern oder der Finanzierung von Klimaschutzmassnahmen. Mit diesen Partnerschaften kann der WWF sehr viel bewegen und erhält gleichzeitig finanzielle Unterstützung, mit denen neue Umweltprojekte finanziert und umgesetzt werden können.

Zitate Thomas Vellacott, CEO beim WWF Schweiz:
«Unternehmen tragen eine grosse Verantwortung in der Bekämpfung der Klimaerhitzung und des Artenschwunds. Sie haben es in der Hand, mit verantwortungsvollerem Einkauf die Zerstörung von wertvollen Ökosystemen einzudämmen.»

«Wir sind stolz auf die gemeinsamen Erfolge, die aus unseren Partnerschaften resultieren. Und dennoch: Mehr Tempo und Ambition sind notwendig, insbesondere beim Schutz der Biodiversität.»

«Nur Unternehmen, die sich um Natur- und Artenschutz bemühen, werden langfristig Erfolg haben – davon bin ich überzeugt.»

Erfolge aus der Zusammenarbeit 2024:

  • Coop verfolgt das Ziel, den Umsatz mit Bioprodukten bis 2026 auf CHF 2.1 Milliarden zu steigern. Bereits im Jahr 2024 erreichte das Unternehmen einen Bio-Umsatz von CHF 1.874 Milliarden im Detailhandel. Der WWF Schweiz bewertet dieses kontinuierliche Wachstum als wichtiges Signal für die Förderung einer umweltverträglichen Landwirtschaft. Biologische Produktionsweisen tragen wesentlich zum Schutz von Böden, Wasser, Klima und Biodiversität bei. Coop orientiert sich dabei an anerkannten Standards wie Bio Suisse und Demeter.
  • Das Jahr 2024 stand für die Migros im Zeichen einer umfassenden Reorganisation. Dennoch konnten im Rahmen der Partnerschaft mit dem WWF bedeutende Fortschritte erzielt werden: Die Migros erhob umfassende Daten zum gruppenweit gesetzten Ziel, Entwaldung bis 2025 vollständig aus den entwaldungskritischen Lieferketten zu eliminieren. Die Resultate wurden entsprechend an den WWF rapportiert.
  • Lidl Schweiz hat einen bedeutenden Fortschritt im Bereich nachhaltiger Fisch- und Meeresfrüchteprodukte erzielt: Aktuell stammen fast 97 Prozent des gesamten Sortiments aus Quellen, die den Empfehlungen des WWF entsprechen. «Wir möchten es unseren Kundinnen und Kunden einfach machen, nachhaltig einzukaufen. Fische und Meeresfrüchte aus akzeptablen Quellen anbieten zu können, ist besonders anspruchsvoll, da deren Lebensräume empfindliche Ökosysteme sind. Mit der Unterstützung des WWF kommen wir diesem Ziel Schritt für Schritt näher und sind. stolz darauf zu sehen, dass sich die jahrelange Arbeit lohnt», sagt Kassandra Marty, Abteilungsleiterin Nachhaltigkeit Einkauf bei Lidl Schweiz
  • Im Jahr 2024 konnten SIG und WWF bedeutende Fortschritte beim Schutz der Wälder und der Biodiversität in Mexiko, Malaysia und Thailand erzielen. So wurden rund 80'000 Baumsetzlinge für die Wiederaufforstung herangezogen, gezielte Schutzmassnahmen für bedrohte Arten wie Jaguare und Tiger umgesetzt und lokale Gemeinschaften aktiv eingebunden. Gemeinsam treiben sie so nachhaltige Lösungen voran, die nicht nur Lebensräume bewahren, sondern auch den langfristigen Erhalt der Ökosysteme sichern.
  • SV Group: Ein hoher Labelanteil in der Lebensmittelproduktion fördert die Biodiversität, da zertifizierte Produkte oft strengere ökologische Standards erfüllen. SV konnte den Labelanteil im Warenkorb zum dritten Mal in Folge steigern und erreichte 2024 mit 17.5 Prozent das gemeinsam mit dem WWF gesetzte Ziel. Seit letztem Jahr wird schweizweit nur noch Max Havelaar- und Bio-Kaffee serviert. Auch beim Fleisch gab es Fortschritte – das bisherige BTS/RAUS-Fleisch wurde schrittweise durch IP-SUISSE-Produkte ersetzt. Ende 2024 lag deren Anteil bereits bei 65 Prozent. 
  • Seit Jahren unterstützt der WWF Emmi bei ihren Nachhaltigkeitszielen, besonders mit Blick auf die Beschaffung nachhaltiger Milch in den bedeutendsten ausländischen Märkten. So konnte Emmi im Jahr 2024 in Spanien dank lokaler Projekte im Bereich Klima und Biodiversität deutliche Fortschritte in der nachhaltigen Milchbeschaffung erzielen.
  • Seit 2023 arbeiten SWICA und der WWF gemeinsam an einem Projekt zur regenerativen Landnutzung, bei dem unter anderem Moorgebiete gepflegt und renaturiert werden. Im Kanton Neuenburg konnten bereits zwei Teilflächen von national bedeutenden Mooren wiedervernässt werden, wodurch Wasser im Moor gehalten, CO2 gespeichert und die Biodiversität gestärkt wird. Erste Erfolge zeigen sich in der Rückkehr seltener Libellenarten.

Weitere Partner
Wir danken auch den weiteren Partnern für das Engagement und die Unterstützung für unsere Umweltprojekte.

Der neue «Partnerschaftsbericht» wurde vom unabhängigen Wirtschaftsprüfer PwC geprüft. Alle Partnerunternehmen und die gemeinsame Arbeit finden Sie unter https://www.wwf.ch/partner und hier geht es direkt zum Dokument.

Kontakt: Lydia Ebersbach, Mediensprecherin, WWF Schweiz, lydia.ebersbach@wwf.ch, 0774350541