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Persischer Leopard auf verschneitem Felsen

Kaukasus: Schutz des Persischen Leoparden

Der Persische Leopard wurde im Kaukasus fast ausgerottet. Anfang des 21. Jahrhunderts wusste man nicht, ob überhaupt noch Tiere in der Region leben. Daher arbeitet der WWF seit 20 Jahren mit lokalen Partnern für den Schutz dieser Leopardenart. Mit Erfolg: Zwischen 2018 und 2023 konnten wir fünfzehn ausgewachsene und drei Jungtiere im Südkaukasus mittels Fotofallenkameras erfassen.

In der Grenzregion von Asien und Europa, zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer, liegt der Kaukasus, ein Ökosystem der Superlative. In den über 100 verschiedenen Landschaftstypen im Kaukasus leben viele seltene Tierarten und Pflanzen. Der Persische Leopard, früher auch Kaukasus-Leopard genannt, zählt zu den seltensten Tierarten überhaupt und ist vom Aussterben bedroht. Im Kaukasus vermutet man heute insgesamt noch zwischen 40 und 70 Leoparden.
Grund dafür ist die Wilderei der Leoparden und ihrer Beutetiere sowie die Zerstörung und Zerstückelung des Lebensraumes. Dabei ist der Persische Leopard eine Schlüsselart des Kaukasus: Wenn wir ihn schützen, schützen wir das gesamte Ökosystem. 

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Kaukasische Rhododendron, Russland
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Landschaft im Kaukasus mit Tseisky Gletscher im Hintergrund
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Roter Hirsch im Kavkazsky Naturpark, Kaukasus

Der Kaukasus ist ein Juwel der Artenvielfalt: Über 7500 Pflanzen- und Tierarten leben hier, Insekten nicht mitgezählt.

Schutzprojekt für den Persischen Leoparden

«Der Leopard gehört zum Kaukasus. Unser Ziel ist es, dass hier wieder eine stabile Population geschützt vor Wilderei leben kann.»

Untersuchungen seit Anfang 2000 haben gezeigt, dass Leoparden nur noch vereinzelt in der Region vorkommen. Gemeinsam mit lokalen Partnern hat der WWF in den letzten 20 Jahren den Schutz der Tiere verbessert.  Wir arbeiten daran, die noch vorhandenen Lebensräume und Gebiete, in denen wieder vermehrt Leoparden gesichtet werden besser zu schützen und wo möglich mithilfe von sogenannten Wildtierkorridoren zu vernetzen. Braunbär, Leopard, Bezoar-Ziege und Mufflon können sich so einfacher zwischen den Schutzgebieten bewegen. Das verbessert den genetischen Austausch dieser Arten und erhöht die Chance auf gesunden Nachwuchs.

Ein langfristiges Monitoring der Leoparden und ihrer Beutetiere zeigt, ob die getroffenen Massnahmen helfen, den Bestand weiter zu erhöhen. Zudem erlauben die Zahlen, konkrete politische Forderungen zu stellen sowie Gesetze und deren Umsetzung auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. 

Einbezug der lokalen Bevölkerung

Die Inklusion der Lokalbevölkerung in den Naturschutz ist ein Schlüsselelement der WWF-Projekte, so auch im Kaukasus. Deshalb arbeiten wir bei der Planung der Massnahmen mit den umliegenden Dörfern zusammen und beziehen ihre Perspektiven mit ein. Gleichzeitig unterstützen wir ansässige Familien, indem wir ihnen Lösungen aufzeigen, wie sie ihre Obstplantagen und Bienenkästen vor hungrigen Bären schützen können. Es hat sich gezeigt, dass die Installation von Elektrozäunen am wirksamsten ist. 

Durch Massnahmen wie diese verringern wir Mensch-Wildtier-Konflikte und schaffen mehr Akzeptanz gegenüber allen Grossraubtieren – Bären, Wölfen, Leoparden. Begleitend und als vertrauensbildende Massnahme werden auch kleine Infrastrukturverbesserungen ermöglicht, beispielsweise mit dem Bau eines Spielplatzes, mit der Installation einer Solaranlage oder mit einer neuen Trinkwasserleitung.

Es gibt Hoffnung: Jungtiere gesichtet

Die langjährige Arbeit des WWF zeigt Wirkung: Die zwischen 2018-2022 in Armenien und Aserbaidschan gesammelten Daten zeigen sowohl in den Zangezur-Bergen als auch in den Talysh-Bergen mindestens einen Fortpflanzungserfolg. Insbesondere eine Leopardin, welche vom Projektteam den Namen «Burla» erhalten hat, ist bereits in mehreren Jahren mit Jungtieren gesichtet worden. 2021 ist sie sogar mit Drillingen in eine der Wildtierkameras getappt. Dies gibt Hoffnung für die Wiederbesiedlung des Persischen Leoparden im Südkaukasus. Zwischen 2014 und 2021 wurden durch Fotofallen mehr als 20 Tiere gezählt. Es ist zudem denkbar, dass zusätzliche Tiere im Gebiet sind, die nicht von den Kameras erfasst wurden. Gleichzeitig ist auch der Bestand der Beutetiere in beiden Ländern gewachsen.

Video: Zwei Jungtiere lassen sich von der Videofalle in Nachitschewan filmen

Was Sie tun können

Unterstützen Sie uns als WWF-Mitglied in unserer Arbeit für den Umweltschutz. Mit Ihrem Beitrag können wir Schutzgebiete für gefährdete Tierarten wie den Persischen Leoparden einrichten und erhalten so die Vielfalt der Natur.

  • Ihre Spende unterstützt beispielsweise die Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung für den Umgang mit Grossraubtieren wie dem Persischen Leoparden. 
  • Mit Ihrer Spende fördern Sie beispielsweise den Schutz des wichtigen Ökosystems im Kaukasus.   
  • Mit Ihrer Spende können wir uns beispielsweise auf politischer Ebene für Gesetze zum Schutz von bedrohten Tierarten einsetzen. Damit die lebenswichtige Artenvielfalt auf unserem Planeten erhalten bleibt.  
     
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Panda liegt auf Baum

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Afrikanische Elefanten in Kenia

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