©
©
Eisbär mit erhobener Nase
Eisbär

Imposanter Jäger

Eisbär – Imposanter Jäger

Raffiniert ausgestattet

Die Erscheinung des Eisbärs täuscht: Sein Fell, das im Licht weiss oder gelblich erscheint, ist eigentlich durchsichtig. Auf diese Weise gelangen die Strahlen der Sonne direkt auf seine schwarze Haut und wärmen ihn.

Eisbären stehen an der Spitze der Nahrungskette am Nordpol und haben dadurch eine wichtige Rolle im Ökosystem des Polarkreises. Allerdings wird das Packeis, auf dem sie hauptsächlich leben, aufgrund der Klimaerwärmung Jahr für Jahr kleiner. So können die Eisbären ihre bevorzugte Beute, die Robben, in einem immer kürzeren Abschnitt jagen und müssen sich aufs Festland zurückziehen. Dort finden sie wenig Nahrung, was für viele Tiere ein immer grösser werdendes Problem darstellt. Vor allem auch für trächtige Tiere. Denn gerade sie brauchen grosse Fettreserven, um selbst überleben zu können und Junge zu gebären. Eisbärweibchen sind nur alle drei Jahre fruchtbar. Nach der Paarungszeit im Frühling kommen zwischen November und Januar die Jungen in Schneehöhlen zur Welt: blind und so klein wie Meerschweinchen.

Die Existenz der Eisbären ist von vielen Seiten bedroht: kürzere Kälteperioden, Ölförderung, schwindende Lebensräume. Der WWF engagiert sich stark für eine Reduktion der Treibhausgasemissionen und arbeitet mit der lokalen Bevölkerung, zum Schutz des Königs der Arktis.

Wissenschaftlicher Name

Eisbär (Ursus maritimus)

Arten

Eisbären gehören zu der Familie der Bären, oft auch Grossbären genannt. Diese umfasst fünf Gattungen mit acht Arten.

Gefährdungsstatus (IUCN)

Verletzlich

Population

Weltweit: 22'000 bis 31'000 Eisbären (IUCN 2016).

Körpergrösse

Kopf-Rumpf-Länge: 1,8 - 2,8 m
Schulterhöhe: bis 1,7 m
Männliche Eisbären: 300 - 650 kg
Weibliche Eisbären: 150 - 250 kg

Verbreitung

Arktis

Ihre Anzahl sinkt

Experten vermuten, dass die Anzahl der Eisbären bis 2050 um 30 Prozent zurückgehen wird. Die wichtigste Ursache liegt im Schmelzen des Packeises, einer direkten Folge der Klimaerwärmung. Aber auch sonst ist die Hauptbedrohung der Mensch.

Klimaerwärmung

Das Packeis ist der Lebensraum der Eisbären. Auf ihm jagen die Bären ihre Beute, ruhen sich aus und ziehen ihre Jungen auf. Die Klimaerwärmung führt dazu, dass die Packeisfläche immer früher im Jahr zu schmelzen beginnt. Damit schmelzen auch die Monate, in denen die Eisbären ihre Hauptnahrung, die Robben, jagen können. Am stärksten davon betroffen sind die Eisbären der südlichen Gebiete. Sie stranden auf dem Festland, wo das Nahrungsangebot nur gering ist. Die Eisbären können sich nicht genügend Fett anfressen und ihre Chance sinkt, die Fastenmonate im Sommer zu überleben. Besonders bedrohlich ist dies für trächtige Eisbärweibchen und Jungtiere.

Vermehrte Öl- und Gasförderung

Die Klimaerwärmung führt zu einem Rückgang des Packeises. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten für die Förderung von Rohstoffen wie Öl und Gas. Gleichzeitig sind auch Eisbären immer häufiger auf dem Festland anzutreffen. Die Begegnungen zwischen Mensch und Raubtier häufen sich, mit oft tödlichen Folgen für die Bären. Die zunehmende Rohstoffförderung führt zudem zu einer Zunahme des Schiffverkehrs, was die Bären in ihrer Lebensweise zusätzlich erschwert. Das Gleiche gilt für den steigenden Arktistourismus.

Toxische Stoffe in der Nahrung

Eisbären stehen am Ende der Nahrungskette. Toxische Stoffe wie PCB, DDT und Dioxin sammeln sich in ihrem Fettgewebe an. Dies beeinträchtigt unter anderem die Fortpflanzung der Tiere und die Überlebenschance junger Eisbären.

Illegale Eisbärenjagd

Die früher weit verbreitete Eisbärenjagd findet heute nur noch vereinzelt statt. Der Eisbär ist auf internationaler Ebene geschützt. Die Jagd auf ihn ist nur den Ureinwohnern für den Eigenbedarf gestattet. Allerdings ist in Kanada noch immer die durch Quoten geregelte Sportjagd erlaubt. Zudem werden die Eisbären in Russland durch die illegale Jagd bedroht, auch wenn diese offiziell verboten ist.

Einsatz für den Eisbären

Global gilt es vor allem, die Klimaerwärmung zu stoppen. Lokal arbeitet der WWF an der Einrichtung von Naturreservaten in der Arktis und Massnahmen durch die lokalen Gemeinden, damit der Eisbär gerettet werden kann.

Experten sind sich einig, dass sich die Lebenssituation der Eisbären in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert hat und dass Massnahmen zum Schutze der Tiere dringend nötig sind: Wir müssen es schaffen, die Klimaerwärmung zu stoppen – und zwar schnell.

Lokal muss die Öl- und Gasförderung in ökologisch sensiblen Gebieten verhindert werden. Zudem muss sichergestellt werden, dass die höchsten Sicherheitsstandards zur Verhinderung und Bekämpfung von Ölverschmutzungen angewendet werden. Zusätzlich gilt es, in der Arktis Naturreservate zum Schutz des Eisbären und seines Lebensraumes vor Tourismus und Schifffahrt zu schaffen. Eisbär-Patrouillen, Container zur Nahrungsaufbewahrung und Schutzzäune reduzieren heute erfolgreich die Gefahr von fatalen Begegnungen zwischen Mensch und Tier.

Wir müssen und können den Ausstoss von Treibhausgasen drastisch senken. Nur so lässt sich die globale Klimaerhitzung begrenzen.

©
Patrick Hofstetter, WWF Schweiz

Lebensraum erhalten

Der WWF arbeitet eng mit verschiedenen Organisationen und der Bevölkerung vor Ort zusammen, um die negativen Auswirkungen von Öl- und Gasförderprojekten in ökologisch kritischen Regionen in der Arktis zu minimieren. Zusätzlich engagiert er sich für die Schaffung von Naturreservaten zum Schutz des Eisbären.

©
Elephant Officer von WWF Kenia sucht mit Feldstecher nach Elefanten

Was Sie tun können

Schützen Sie den Lebensraum des Eisbären mit einer Spende.

©
Eisbärenmutter mit gebrochenem Bein und ihrem Jungen auf dem Packeis, Arktischer Nationalpark, Alaska, BUSA.

Ich helfe mit

CHF Mein individueller Betrag
Der eingegebene Betrag ist tiefer als der Mindestbetrag von CHF
Der eingegebene Betrag ist höher als der Maximalbetrag von CHF

Mit Ihrer Spende kämpft der WWF für einen wirkungsvollen Klimaschutz.