Nashorn – Sein Horn macht es zum Gejagten
Fataler Aberglaube
Nashörner bewohnten einst auch Teile Europas. Davon zeugen Höhlenmalereien wie diejenige eines Wollnashorns in der Chauvet-Höhle in Frankreich. Heute findet man die verbliebenen Nashornarten nur noch in gewissen Regionen Afrikas und Asiens.
Nashörner bewohnten einst auch Teile Europas. Davon zeugen Höhlenmalereien wie diejenige eines Wollnashorns in der Chauvet-Höhle in Frankreich. Heute findet man die verbliebenen Nashornarten nur noch in gewissen Regionen Afrikas und Asiens.
Nashörner sind nach den Elefanten die grössten an Land lebenden Säugetiere. In prähistorischen Zeiten lebten viele verschiedene Vorfahren. Heute existieren nur noch fünf Nashornarten Savannen in Afrika sowie Wälder und Schwemmebenen in Asien.
Sein auffälligstes Merkmal hat dem Nashorn seinen Namen gegeben – und wurde ihm zum Verhängnis. Nach wie vor töten Wilderer Nashörner, um an ihre Hörner zu gelangen. In asiatischen Ländern wie Vietnam und China glaubt ein bedeutender Teil der Bevölkerung immer noch an die heilende Wirkung des Hornpulvers. Gleichzeitig verfügen viele Menschen über ein höheres Einkommen als früher, wodurch die Nachfrage in den letzten Jahren stark gestiegen ist.
Der WWF kämpft seit seiner Gründung 1961 für den Schutz der Nashörner. Und wir haben Grund zur Hoffnung: Die Bestände der Spitzmaulnashörner sind seit 1995 von 2400 auf über 6000 Exemplare gewachsen. Noch extremer sind die Zahlen der nächsten Verwandten: Die Bestände der Südlichen Breitmaulnashörner sind seit dem Ende des 19. Jahrhunderts von unter 100 Tieren auf über 15'000 angestiegen.
Im Fadenkreuz der Wilderer
Obwohl der internationale Handel mit Nashorn-Horn seit 1977 gemäss Cites-Konvention verboten ist, töten Wilderer immer noch jedes Jahr über tausend Tiere. Die Nashörner sind eines der Hauptopfer der weltweiten Wildereikrise, welche die Schutzerfolge der letzten Jahrzehnte zunichtemachen könnte.
Illegaler Handel
Wilderei und illegaler Handel stellen nach wie vor die Hauptbedrohung für die meisten Nashörner dar. Grund dafür ist die starke Nachfrage nach ihrem Horn in Vietnam und China, wo es zu ähnlichen Preisen wie Gold gehandelt wird. In Vietnam gilt es als Heilmittel und Wertanlage und soll vom Kater bis zur Krebserkrankung gegen alles Mögliche helfen.
Ein Ende der illegalen Jagd ist leider nicht in Sicht. Im Gegenteil: Wurden in Südafrika 2007 noch 13 Breitmaulnashörner gewildert, waren es 2014 bereits 1215 Tiere.
Schwindender Lebensraum
Durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen sowie land- und forstwirtschaftlicher Anbauflächen schwindet der Lebensraum der Nashörner.
Reduzierter Genpool
Die Populationen von Java- und Sumatra-Nashorn sind so klein, dass die genetische Vielfalt leidet. Das kann die Fortpflanzung erschweren. Zudem sind kleine Populationen stärker vom Aussterben bedroht.
Der WWF schützt die Nashörner vor Wilderern
Dem Schutz der Nashörner widmet sich der WWF bereits seit Jahrzehnten. Im Vordergrund stehen die Bekämpfung der Wilderei und der Schutz der natürlichen Lebensräume der Nashörner.
Der WWF möchte der Wilderei ein Ende setzen. Auf politischer Ebene macht der WWF Druck, damit die Gesetze gegen den Handel mit Nashorn-Horn eingehalten werden. Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit sind Schutzgebiete: Neue Schutzgebiete werden gegründet, bestehende erweitert, deren Management verbessert und wo möglich Schutzgebiete mit Wanderkorridoren für Wildtiere verbunden.
In Ländern wie Namibia unterstützen wir die lokalen Gemeinschaften in der selbständigen Verwaltung ihrer Wildbestände. Mit dem Aufbau von nachhaltigen Tourismusangeboten schaffen wir vielfältige Einkommensmöglichkeiten, welche die Wildtierbestände schützen. Die Nachfrage nach illegalen Produkten bekämpfen wir mit Aufklärungskampagnen in den Verbraucherstaaten. Wir klären die Bevölkerung in China und Südostasien über die Auswirkungen ihres Konsums auf die Nashornbestände auf und weisen auf die Wirkungslosigkeit von Nashorn-Horn als Heilmittel hin.
Das Überleben langfristig sichern
Mit unseren Projekten zum Schutz der Nashörner wollen wir sicherstellen, dass sich die Bestände weiter erholen können. Damit wollen wir das Überleben aller noch existierenden Nashornarten langfristig sichern.