©
©
Schmelzende Eisberge
Walk the Talk – unser Beitrag zum Klimaschutz

Was der WWF Schweiz von Unternehmen fordert, setzt er auch selbst um. Erfahren Sie mehr über unsere Reise zu Netto-Null.

Unsere Klimaziele

Der Klimawandel ist eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Als WWF Schweiz handeln wir entschlossen, um unsere eigenen Umweltauswirkungen zu reduzieren und innerhalb der planetaren Grenzen zu handeln. Ein zentrales Ziel ist die Erreichung von Netto-Null Treibhausgasemissionen bis 2040 sowie die Finanzierung zusätzlicher Massnahmen.  Damit zeigen wir, wie glaubwürdiger Klimaschutz konkret aussieht.

Netto-Null ist ein Versprechen für eine lebenswerte Zukunft. Der Weg dorthin ist eine grosse Herausforderung, aber wir wollen zeigen, dass die Transformation möglich ist.

©
Thomas Vellacott, CEO des WWF Schweiz

Der WWF Schweiz bekennt sich zu ambitioniertem und glaubwürdigem Klimaschutz. Was wir von Unternehmen fordern, setzen wir selbst konsequent um. Im Leitfaden «Fit for Paris» hat der WWF die Leitplanken und Empfehlungen für glaubwürdige und wirkungsvolle unternehmerische Klimastrategien zusammengefasst. Wie wir diese Empfehlungen in unserer eigenen Organisation umsetzen, ist im Strategiepapier «Unser Beitrag fürs Klima – WWF Schweiz» beschrieben.

Unser Treibhausgas-Inventar

Wir erfassen seit vielen Jahren unsere Umweltauswirkungen und erstellen seit 2019 auch ein vollständiges Treibhausgasinventar nach dem Greenhouse Gas Protocol (Scopes 1–3).  Das Greenhouse Gas Protocol ist der weltweit anerkannte Standard zur Erfassung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen. Die meisten Emissionen entstehen durch unsere Papier- und Druckprodukte für Marketing und Fundraising (Teil von Scope 3.1) sowie durch Geschäftsreisen der Mitarbeitenden (Scope 3.6). Weitere Emissionen entstehen durch den Energieverbrauch an unseren Bürostandorten (Scope 2 und Scope 3.3) und den Postversand der Papier- und Druckprodukte (Scope 3.9). Die jährliche Erfassung dieser Daten gibt uns einen guten Überblick über unsere Hebel im Klimaschutz und erlaubt uns, gezielte Massnahmen zu formulieren und ihre Wirksamkeit über die Zeit zu messen.

Tabelle: Die Treibhausgasemissionen des WWF Schweiz nach GHGP unterteilt nach Scopes (Scope 1-3) sowie nach Scope 3 Kategorien seit dem Basisjahr der Zielsetzung 2019/2020. 

Das Greenhouse Gas Protocol (Scope 1-3)

Das Greenhouse Gas Protocol ist der weltweit anerkannte Standard zur Erfassung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen. Es unterteilt Emissionen in drei Bereiche («Scopes»):

Unsere Reduktionsziele

Bei der Definition unseres Klimaziels haben wir uns an den Vorgaben der Science Based Targets Initiative (SBTi) orientiert. Damit wir unseren Beitrag leisten, die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen, haben wir zwei zentrale Ziele definiert:

  • Reduktion aller unserer Treibhausgas-Emissionen um fast die Hälfte (–46,2 %) bis 2030 im Vergleich zu 2019/2020
  • Erreichung von Netto-Null bis: Das bedeutet mindestens 90 Prozent weniger Emissionen im Vergleich zu 2019/2020 und die Neutralisierung verbleibender Restemissionen durch CO₂-Senken.

Um diese Ziele zu erreichen, setzen wir auf ein Set an konkreten Massnahmen unter anderem in den Bereichen Papierverbrauch, Geschäftsreisen sowie energetische Optimierung an unseren Standorten. Wir arbeiten mit internen «Hotspot-Gruppen», die für die Umsetzung zuständig sind. Das umfasst beispielsweise Massnahmen von der Umstellung auf emissionsärmeres Papier und digitale Lösungen über CO₂-Budgets für Reisen bis zu Effizienzsteigerungen in unseren Büros. Wir rapportieren jährlich in unserem Geschäftsbericht zum Zielstand und unseren umgesetzten Massnahmen.

Abbildung: Die Entwicklung der Treibhausgasemissionen des WWF Schweiz, beginnend im Basisjahr der Klimazielsetzung 19/20 sowie Abbildung des Reduktionsfortschritts (Balken) gegenüber dem definierten Zielpfad (rote Linie).

Science Based Targets Initiative (SBTi)

Die Science Based Targets Initiative ist ein globaler Standard für glaubwürdige Klimaziele. Sie zeigt Unternehmen und Organisationen, wie stark und wie schnell sie ihre Treibhausgasemissionen senken müssen, damit die Erderwärmung im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen auf maximal 1,5 Grad begrenzt bleibt.

Unsere zusätzliche Finanzierung von Klimaschutz

Neben der Reduktion unserer eigenen Emissionen übernehmen wir Verantwortung für jene Emissionen, die auf dem Weg zu Netto-Null weiterhin entstehen. Dafür finanzieren wir zusätzlichen Klimaschutz ausserhalb unserer Organisationsgrenzen, um die globale Dekarbonisierung zu beschleunigen.

Wie funktioniert das?

Wir haben einen CO₂-Preis eingeführt: Für jede Tonne CO₂, die wir verursachen, zahlen wir eine Abgabe, die sich an den Klimafolgekosten orientiert, sprich den Kosten der Schäden, welche die Emissionen in der Welt verursachen wird (aktuell 280 CHF/t CO₂). Daraus ergibt sich ein Budget, mit dem wir zusätzlichen Klimaschutz finanzieren. Derzeit wird damit das  «WWF Climate & Nature Collective» unterstützt, ein Angebot, das ganzheitlich gedachte und lokale Projekte mit langfristig positiver Wirkung für Klima, Natur und Menschen sowie Initiativen zur Förderung systemischer Veränderungen bündelt. Diesen Ansatz der Klimafinanzierung haben wir im Whitepaper «Climate Contributions for People & Nature» festgehalten.

Warum ist das wichtig?

Selbst bei ambitionierten Reduktionszielen und Absenkpfaden bleibt auf dem Weg zu Netto-Null ein Sockel an Emissionen bestehen. Mit zusätzlicher Klimafinanzierung übernehmen wir dafür Verantwortung und leisten einen Beitrag über unsere eigene Wertschöpfungskette hinaus. Aktuell fehlen dem Klimaschutz jährlich mehrere Billionen Franken, um das weltweite Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen.

«Climate Contributions for People & Nature»

Die Klimakrise, der Verlust der Biodiversität und soziale Ungleichheit sind eng miteinander verbunden. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, reicht es nicht aus, nur die eigenen Emissionen zu reduzieren. Der WWF verfolgt mit «Climate Contributions for People & Nature» einen ganzheitlichen Ansatz zur Bewältigung der globalen Krisen.
Im Zentrum steht der Beitrag an globale Ziele, indem ganzheitliche, regionale Projekte unterstützt und systemische Veränderungen angestossen werden. Unternehmen sollen Verantwortung für ihre verbleibenden Emissionen übernehmen, indem sie ein Budget für Klimaschutz festlegen, idealerweise über eine CO₂-Bepreisung, die sich an den Klimafolgekosten orientiert. Dieses Budget fliesst in Projekte, die die Grundsätze von «Climate Contributions for People & Nature» einhalten und vorleben.

Zum Whitepaper