04. April 2017 — Medienmitteilung

Alarmierend: Pestizidcocktail belastet Schweizer Bäche massiv

Die Umweltbelastung durch den Pestizideinsatz in der Schweizer Landwirtschaft ist weit dramatischer als bisher angenommen. Das zeigen einmal mehr zwei heute veröffentlichte Studien der EAWAG, des Wasserforschungsinstituts des ETH-Bereichs.

Im Rahmen der Studien wurden fünf kleine Fliessgewässer in fünf verschiedenen Kantonen (TG, BL, BE, VS, TI) während sechs Monaten mehrfach auf Pestizide beprobt. Das Ergebnis: keines der Gewässer entspricht den Wasserqualitäts-Vorgaben der Gewässerschutzverordnung, 128 verschiedene Pestizide konnten nachgewiesen werden und die Konzentrationen waren hoch genug, um Gewässerorganismen zu schädigen.

«Die Schweizer Landwirtschaft muss sich den Tatsachen stellen und sich endlich aktiv für eine Reduktion der Pestizidrisiken einsetzen», sagt Daniela Hoffmann, Landwirtschaftsexpertin beim WWF Schweiz. Der Bund hat 2014 mit der Erarbeitung einen Aktionsplan zur Reduktion der Pestizidrisiken begonnen. Er soll noch 2017 vom Bundesrat beschlossen werden. «Der Aktionsplan ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber weder Finanzierung noch Umsetzung der Massnahmen sind bisher geklärt. In Anbetracht dieser neuesten Zahlen der EAWAG ist aber eindeutig: es braucht einen konsequenten Schutz der Umwelt vor diesen schädlichen Substanzen», betont Daniela Hoffmann.

Studie und weitere Informationen der EAWAG

Kontakt: Daniela Hoffmann, Projektleiterin Landwirtschaft WWF Schweiz, daniela.hoffmann@wwf.ch, 044 297 21 72