24. September 2017 — Medienmitteilung

Deutliches Ja zu einer sicheren Ernährung – klarer Auftrag für eine ökologische Landwirtschaft

Die Umweltverbände BirdLife Schweiz, Greenpeace, Pro Natura und WWF Schweiz freuen sich über ein sehr deutliches JA zum Verfassungsartikel zur Ernährungssicherheit. Das ist ein klarer Auftrag der Schweizerinnen und Schweizer, die Landwirtschaft nachhaltiger und ökologischer zu gestalten. Es braucht gesetzliche Anpassungen, damit der Volkswille umgesetzt wird.

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Mohn- und Kornblumen in einem Feld

Mohn- und Kornblumen in Kornfeld dank geringem Pestizideinsatz.

Das deutliche Ja zur Verfassungsergänzung über die Ernährungssicherheit ist ein Auftrag an die Politik, eine sichere, standortangepasste und ressourceneffiziente Lebensmittelproduktion in der Schweiz zu gewährleisten. «Das heisst: Die Schweizer Landwirtschaft muss ökologischer werden. Insbesondere müssen der Einsatz von Pestiziden verringert, die Biodiversität gefördert und der Schutz des Kulturlandes gewährleistet werden», fordert Pro Natura Zentralsekretär, Urs Leugger-Eggimann.

Ökologische Defizite der Agrarpolitik anpacken

«Die Umweltdefizite der heutigen Schweizer Landwirtschaft sind seit langem aktenkundig: Kein einziges der 13 im Jahr 2008 vom Bund festgelegten Umweltziele der Landwirtschaft ist heute erfüllt. Das muss sich endlich ändern», sagt Verena Mühlberger, Co-Geschäftsleiterin von Greenpeace.
 
Thomas Vellacott, Geschäftsführer des WWF Schweiz ruft in Erinnerung: «Es gibt keine Ernährungssicherheit, wenn die natürlichen Produktionsgrundlagen nicht für die Zukunft gesichert werden.»
 «Erst recht nach diesem deutlichen JA der Stimmbevölkerung muss die nächste Reformetappe der Agrarpolitik (AP22+) deutliche Verbesserungen im Bereich Ökologie bringen», fordert Werner Müller, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz.

In folgenden Bereichen muss gemäss den Umweltverbänden das Landwirtschaftsgesetz angepasst werden, um den Zielen des neuen Verfassungsartikels zu genügen:

  • Regeln für eine standortangepasste Landwirtschaft, um die massiven Nährstoffüberschüsse zu reduzieren und den Rückgang der Biodiversität zu stoppen.
  • Klare Bestimmungen zur Senkung der Belastung unserer Gewässer mit Pestiziden und Nährstoffen
  • Griffige Massnahmen zum Schutz des Bodens, um die Überbauung und Erosion der Böden zu verhindern und so die Lebensmittelproduktion langfristig zu sichern

Die Umweltverbände zählen bei diesen wichtigen Bemühungen auch auf die Unterstützung vieler Bäuerinnen und Bauern, die sich täglich für eine ökologische Landwirtschaft einsetzen und damit eine sichere Ernährung auch in Zukunft ermöglichen.

Kontaktpersonen

Océane Dayer
Projektleiterin Landwirtschaft WWF Schweiz
076 615 71 70
Werner Müller
Geschäftsführer BirdLife Schweiz
079 448 80 36
Philippe Schenkel
Landwirtschaftsexperte Greenpeace
078 790 52 84
Marcel Liner
Verantwortlicher Landwirtschaftspolitik Pro Natura
079 730 76 64