15. August 2025 — Medienmitteilung

Für die Tonne: Plastikkonferenz ohne Ergebnis

Heute Morgen ging in Genf der zweite Teil der fünften Verhandlungsrunde (INC-5.2) für das erste weltweite Abkommen gegen Plastikverschmutzung zu Ende – ergebnislos. Der Versuch, die Plastikflut mit einem ambitionierten internationalen Vertrag  zu stoppen, ist damit vorerst gescheitert.

Dazu Zaynad Sadan, Leiterin der INC-5.2 Delegation des WWF:  

«Die Unfähigkeit der Staaten, sich in Genf zu einigen, ist eine bittere Enttäuschung. Eine Konferenz ohne Ergebnis entspricht weder den Forderungen von Wissenschaft, Unternehmen und Zivilgesellschaft noch den Versprechungen der Staats- und Regierungschefs.

In Genf haben wir jedoch auch gesehen, dass eine überwältigende Mehrheit von Staaten aus allen Teilen der Welt ihren Willen und ihre Bereitschaft zu einem wirksamen Vertrag zur Beendigung der Plastikverschmutzung zum Ausdruck gebracht hat. Das gibt uns Hoffnung für die Zukunft. Die Blockade einer Minderheit und die Tradition der Konsensfindung haben uns jedoch ohne Ergebnis zurückgelassen.

Es braucht jetzt radikale Änderungen des Prozesses. Den Forderungen der Mehrheit muss das notwendige Gewicht beigemessen werden. Wir fordern die Staats- und Regierungschefs daher nachdrücklich auf, die geleistete Arbeit nicht zunichte zu machen, sondern diese Gelegenheit zu nutzen, um das von der Mehrheit von Anfang an geforderte Abkommen auszuarbeiten – falls nötig auch in Formaten, die über den INC-Prozess hinausgehen.» 

Dazu Damian Oettli, Leiter Märkte beim WWF Schweiz: 

«Dieser Misserfolg ist mehr als eine verpasste Chance, er ist ein gefährliches Spiel mit der Gesundheit von Natur und Mensch. Nach fast drei Jahren Verhandlungen ist das schlichtweg inakzeptabel. Die Schweiz und andere ambitionierte Staaten müssen nun vorangehen und auf nationaler Ebene Massnahmen umsetzen, die die Plastikflut stoppen.» 

Weiterführende Informationen:
WWF-Bericht über die Gefahren von Plastik für Mensch und Natur: Plastics, Health and One Planet  
 

Kontakt:
Sebastian Obrist, Mediensprecher, WWF Schweiz, sebastian.obrist@wwf.ch, +41 44 297 22 11