27. September 2024 — Medienmitteilung

Nationalpark-Rudel zum Abschuss freigegeben

Die vom Kanton Graubünden verfügte Tötung des ganzen Nationalpark-Wolfsrudels im Unterengadin ist vom BAFU genehmigt worden. Ein ganzes Wolfsrudel zu töten, das hauptsächlich im Nationalpark lebt, nur weil ein daraus abwandernder Jungwolf zwei Kälber erlegt hat, ist unverhältnismässig: Das Augenmass ist gänzlich verloren gegangen!

 

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Wolfsmutter mit Jungem vor Höhle

Zitate: 
 

Anita Mazzetta, Geschäftsführerin, WWF Graubünden: «Die Rolle, die der Wolf im Ökosystem Wald spielt, wird selbst beim Nationalpark-Rudel nicht beachtet. Das ist äusserst fragwürdig.»

Sara Wehrli, Verantwortliche Jagdpolitik und Grosse Beutegreifer, Pro Natura: «Expertenwissen wurde übergangen, etwa die kritische Einschätzung der Wissenschaftskommission des Nationalparks, dass die Risse nicht vom Kernrudel verursacht wurden und Abschüsse zur nachhaltigen Reduktion von Schäden wohl nichts bringen».  

Armando Lenz, Geschäftsführer, Pro Natura Graubünden: «Die Wölfe des Nationalparks dürfen nicht geschossen werden. Wir rufen Regierungsrätin Cornelia Maissen zu einem Time-Out auf: Proaktive Eingriffe in den Wolfsbestand sind heute unbestritten. Sie müssen aber immer im Zusammenhang stehen mit ernsten Schäden und ergriffenen Herdenschutz-Massnahmen, und sie müssen mit Augenmass und Sorgfalt eingesetzt werden. Die Lage ist jetzt vom Kanton nochmals zu prüfen und die Abschussverfügung zurückzuziehen».

Weitere Informationen:

Stellungnahme des Schweizerischen Nationalparks SNP

Kontakt:

WWF Graubünden: Anita Mazzetta, Geschäftsführerin, Tel. 081 250 23 00,  anita.mazzetta@wwf.ch   

Pro Natura Graubünden: Armando Lenz, Geschäftsführer, Tel. 081 511 64 11, armando.lenz@pronatura.ch