22. März 2017 — Medienmitteilung

WWF- Stellungnahme auf die Abschussbewilligung für einen Wolf in den Kantonen TI und GR

Der WWF bedauert die heute erteilte Abschussbewilligung der Kantone Graubünden und Tessin für einen Wolf. Er wird die beiden Abschussdossiers prüfen und behält sich rechtliche Schritte vor.

 

©
Potrait eines Wolfes

Gemäss DNA-Proben hatte es sich bei den Rissen in Stampa, Faido (beide TI) und Cama (GR) um ein und denselben Wolf gehandelt, weshalb die zwei Kantone heute zeitgleich ihre Abschussabsichten verkündeten.

Es scheint zwar, dass der Wolf M75 ein gewisses Geschick im Überwinden von Herdenschutzmassnahmen oder Barrieren gezeigt hat. Gleichzeitig ist aber unklar, ob der Herdenschutz im Tessin gemäss Vorgaben vom Bund umgesetzt wurden. Auf einen vom WWF eingereichten parlamentarischen Vorstoss im Tessin, der Transparenz über die Risse und die vorliegende Herdenschutzsituation im Tessin forderte, wurde nie eingegangen.

Gerade im Tessin steckt der Herdenschutz heute noch in den Kinderschuhen, obwohl es im Kanton bereits seit 10 Jahren immer wieder Wölfe gibt. Der WWF fordert deshalb umfassende und flächendeckende Herdenschutzmassnahmen insbesondere in diesem Gebiet, denn der nächste Wolf kommt bestimmt.

Der WWF wird nun die beiden Abschussdossiers prüfen und entscheidet dann auf Grund der konkreten Sachlage über allfällige rechtliche Schritte.

 

Kontakt

Gabor von Bethlenfalvy
Grossraubtier-Experte WWF Schweiz
+41 76 552 18 09