Einfach Energie sparen und das Klima schützen
Energie sparen: Klimaschädliche fossile Energieträger und die aktuelle politische Situation machen es nötig. Wir haben für Sie die am einfachsten umsetzbaren Tipps gesammelt. Wie viel Energie verbrauchen Sie im Vergleich mit anderen? Machen Sie den Test.
1. Trimmen Sie Ihre Heizung auf Effizienz
Räumen Sie Ihre Heizkörper frei von Möbeln oder schweren Vorhängen, damit die Luft zirkulieren kann. Wenn es in den Radiatoren blubbert, entlüften Sie den Heizkreislauf. Eine Anleitung finden Sie hier, alternativ beauftragen Sie eine Fachperson. Sind die Heizkörper unterschiedlich warm, obwohl sie auf die gleiche Stufe eingestellt waren, kann diese auch einen sogenannten hydraulischen Ausgleich machen. Wohnen Sie zur Miete, bitten Sie Ihren Vermieter um diese Optimierungen, sie sparen viel Nebenkosten.
Tipp im Tipp: Die Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad spart 5 bis 6 Prozent Energie. Drehen Sie deshalb in wenig genutzten Räumen die Temperatur noch etwas weiter herunter und halten Sie die Zimmertüren geschlossen.
2. Clever unterhalten an langen Winterabenden
Ein Spiele- oder Leseabend unter einer LED-Lampe braucht kaum Energie. Tipps für digitale Gamer: Ein Gaming-Computer braucht zwei bis drei Mal mehr Energie als ein normaler Rechner. Schalten Sie den Computer deshalb komplett aus, wenn Sie ihn nicht brauchen. Bei kurzen Gaming-Pausen lohnt es sich, den Computer in den Ruhemodus zu versetzen und den Bildschirm auszuschalten. Ein Bildschirmschoner spart keine Energie. Sparpotenzial gibt es auch beim Fernsehen. Eine Heimkino-Anlage kann den Stromverbrauch verdoppeln. Moderne Fernseher haben einen stromsparenden Eco-Modus. Sollten Sie ein neues Gerät anschaffen müssen, achten Sie auf eine gute Effizienzklasse (die besten Geräte nennt Topten.ch). Bedenken Sie: Je grösser der Bildschirm, desto höher der Stromverbrauch. Mehr Infos finden Sie hier.
3. Das Rezept für effizientes Kochen
Klingt logisch, ist es auch: Kochen mit den richtigen Deckeln auf den Töpfen spart viel Energie. Noch logischer: Kochen Sie nur so viel Wasser, wie sie wirklich benötigen. Um Gemüse zu garen oder Eier zu kochen, braucht es – bei aufgesetztem Deckel – nur einen Fingerbreit Wasser. Wasser für Tee oder Kaffee kocht man viel effizienter im Wasserkocher. Haben Ihre Töpfe unebene Böden? Lassen Sie sie begradigen, so wird die Wärme optimal übertragen. Isoliertöpfe sparen zusätzliche Energie. Wenn es einen neuen Herd braucht, setzen Sie mit Induktionsgeräten auf Energieeffizienz.
4. Sparpotenzial beim Waschen und Trocknen
Temperaturen von 20 oder 30 Grad im Ökoprogramm ohne Vorwäsche reichen für die meisten Waschgänge von normal gebrauchter Wäsche völlig aus. Soll die Wäsche anschliessend in den Tumbler, spart gutes Schleudern vorher viel Strom. Achtung: Nach jedem Gebrauch das Flusensieb reinigen, ein verstopftes Sieb verlängert die Trocknungszeit.
Viel cleverer: An der Luft trocknen braucht erst gar keine Energie und funktioniert an sonnigen und an windigen Tagen sogar bei Minusgraden. Die Wäsche gefriert dabei zuerst, danach verdampft das Eis. Wenn die Kleider nicht mehr steif sind, sollten sie trocken sein. Wenn die Wäsche drinnen an der Luft trocknet, sollte man Luftfeuchtigkeit im Auge behalten. Mehr Tipps rund ums Waschen gibt es hier.
5. Weihnachten: Feierlich und sparsam zugleich
Schätzen Sie mal, was unsere durchschnittlichen Schweizer Weihnachtsbeleuchtungen verbrauchen. Richtig, den Jahresverbrauch einer Kleinstadt. Da gibt es viel Sparpotenzial! Wechseln Sie von den alten Beleuchtungen auf effiziente LED-Technik und verwenden Sie eine Zeitschaltuhr. Beschränken Sie die Beleuchtung auf jene abendlichen Stunden, in denen es dunkel genug ist und noch nicht zu spät – nachts schläft Ihr Publikum sowieso. Generell gilt: Auch bei der Weihnachtsbeleuchtung ist weniger mehr. Beschränken Sie den Betrieb auf die Adventszeit oder auf die Tage um Heiligabend und verzichten Sie auf eine Leuchtorgie im Aussenbereich. Weitere Infos hier.
6. Zwei auf einen Streich: Wasser und Energie sparen
Wasser aufzuheizen benötigt viel Energie. Duschen Sie kurz, statt zu baden – auch in der kalten Jahreszeit. Zwei Vollbäder pro Woche verschwenden im Vergleich zu einer 5-minütigen Dusche mit Sparbrause oder Wasserspareinsatz über den Winter etwa 300 kWh Energie und über 5500 Liter Wasser.
Tipp im Tipp: Sie brauchen «nur kurz» Wasser? Öffnen Sie lediglich den Kaltwasserhahn. Bis das warme Wasser aus dem Speicher oder der Heizung fliesst, haben Sie schon längst die Hände gewaschen und das erwärmte Wasser kühlt ungenutzt wieder in der Leitung ab. Sparen Sie so bei jedem Händewaschen unnötig erzeugte Energie – und 1,5 Liter umsonst geflossenes Wasser.
7. Alles cool im Kühlschrank
Stellen Sie Ihren Kühlschrank auf 5 bis 7 Grad ein und nutzen Sie seine unterschiedlichen Kühlzonen richtig:
- Gemüse in den unteren Schubladen, dort ist es 10 bis 13 Grad kühl
- schnell Verderbliches im Fach darüber, 5 bis 7 Grad
- Frisch- oder Milchprodukte wiederum im Fach darüber, dort sind es 7 bis 8 Grad
- Zubereitetes (z.B. Konfitüre) auf der obersten Ablage, mit 7 bis 10 Grad.
Tipp im Tipp: Gekochte Speisen erst in den Kühlschrank oder Tiefkühler stellen, wenn diese abgekühlt sind, denn durch die hohe Temperatur der Speisen steigt auch die Gradzahl im Kühlschrank – dessen Herunterkühlen braucht anschliessend zusätzliche, unnötige Energie. Stellen Sie den Tiefkühler auf minus 18 Grad ein und nutzen Sie den Kühlschrank, um Lebensmittel aufzutauen. Das dauert etwas länger, kühlt aber den Kühlschrank.
8. Backen, aber energie-effizient
Nutzen Sie den Backofen sparsam, er braucht deutlich mehr Strom als der Kochherd. Falls Sie backen, können Sie in den meisten Fällen aufs Vorheizen verzichten. Stellen Sie das Gerät fünf Minuten vor Ende der Backzeit ab, um Energie zu sparen, während Sie die Resthitze nutzen. Richtig einstellen hilft viel: Mit Umluft können sie auf mehreren Ebenen gleichzeitig backen und die Temperatur um 20-30 Grad tiefer einstellen als bei Ober- und Unterhitze.
9. Richtig ausgeleuchtet
Ersetzen Sie alle Glühbirnen, Halogenleuchten oder FL-Röhren (Leuchtröhren) durch LED – das lohnt sich in der Bilanz für die Umwelt. Unbedingt prüfen, zum Beispiel via energiefranken.ch: In manchen Fällen gibt es dafür Fördergelder.
10. Clever vergleichen vor dem Neukauf
Bei jeder Neuanschaffung, die Energie verbraucht, lohnt sich ein Blick auf topten.ch. Dort gibt es Effizienzranglisten zu vielen Geräten und Verkehrsmitteln. Nützliche Informationen geben auch die Energie-Etiketten der Produkte. Kaufen Sie die Geräte in der höchstmöglichen Kategorie (auch das lohnt sich für Umwelt und Portemonnaie).
Weitere Tipps für den effizienten Haushalt
Sie können vom Energiesparen gar nicht genug bekommen? Dann schauen Sie doch in unsere umfangreiche Liste mit weiteren Tipps für Kaltduscherinnen, Saunagänger, Pendler, Chefköchinnen und alle anderen Sparfüchse:
Wo kann ich meinen Energieverbrauch ablesen?
Die Jahresabrechnung ihres Stromversorgers listet Ihren letzten jährlicher Stromverbrauch auf. (Diese wird nicht zwingend im Januar verschickt.)
Der Jahresverbrauch ist in kWh (Kilowattstunden) ausgewiesen. Falls Ihr Stromversorger den Verbrauch im Nieder- und Hochtarif (NT und HT) nicht zusammenzählt, müssen Sie dies für den Test selbst erledigen.
Individuell sparen ist Silber, politische Massnahmen sind Gold
Unsere Energiezukunft muss auf erneuerbaren statt fossilen Energien basieren. Jede einzelne individuelle Energiesparmassnahme leistet einen wichtigen Beitrag. Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist jedoch vor allem durch politische Massnahmen zu lösen. Um einen solchen strukturellen Wandel anzustossen und unsere Lebensgrundlagen zu sichern, braucht es entschiedenes Handeln von allen. Der WWF leistet hier einen wichtigen Beitrag und setzt dazu alle Hebel in Bewegung: Wir engagieren uns in der kommunalen, kantonalen, nationalen und internationalen Politik und nehmen die Finanzwirtschaft und Unternehmen in die Verantwortung.
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