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photo of the panel at cop 28
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22. Dezember 2023

Klimakonferenz: Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft

Kurz vor Jahresende 2023 blickte die Welt gespannt auf Dubai, denn dort trafen sich die Vereinten Nationen zum Klimagipfel (COP 28). Nach zähen Verhandlungsrunden ging die Klimakonferenz mit einer historischen Vereinbarung zu Ende: Die Staatengemeinschaft kehrt ab von Kohle, Öl und Gas als Energieträger. Den grossen Worten müssen nun Taten folgen - auch in der Schweiz.

Ein neuer Temperaturrekord: Das Jahr 2023 löst 2016 als wärmstes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn ab. Mit diesem Wissen kamen die Teilnehmenden der UN-Klimakonferenz Ende November zusammen.

Doch trotz dieser drängenden Lage sahen die Vorzeichen für ein starkes Ergebnis der Klimakonferenz schlecht aus: Die COP (Conference of Parties) 28 fand im Öl-Staat Vereinigte Arabische Emirate unter Präsidentschaft des Öl-Konzern-Chefs Al-Jaber statt; die Fossil-Lobby reiste mit drei Mal mehr Vertreter:innen als zur COP 27 an; und die OPEC (Organisation der erdölexportierenden Länder) schwor ihre Mitglieder von vornerein darauf ein, sich einer Abkehr der fossilen Energien zu widersetzen. All das führte zu zähen Verhandlungen und vielen Hindernissen.

Umso erfreulicher ist es, dass die COP 28 doch mit einem historischen Ergebnis zu Ende geht und damit den wichtigsten Entscheid seit dem Pariser Klimaabkommen 2015 auf den Weg bringt: Die Staatengemeinschaft bekennt sich zum Ausstieg aus den fossilen Energien – wenn auch erst bis 2050 und ohne verbindlichen Ausstiegspfad.

Hier beantworten wir einige Fragen zur UN-Klimakonferenz allgemein und zu den Ergebnissen und Folgen der COP 28.

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Abschluss der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai
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Flag of the cop 28 in dubai

Was ist die COP 28?

Die COP 28 war das 28. Treffen der 197 Länder, welche das Klimarahmenabkommen von 1992 unterzeichnet haben. Das Weltklimatreffen findet jedes Jahr statt. Hier treffen sich alle grossen und kleinen Staaten, um den Klimaschutz weltweit voranzutreiben sowie die Folgen der Klimakrise durch gemeinsame Finanzierung abzufedern. 2021 fand die COP in Glasgow, UK statt, 2022 in Sharm El-Sheikh, Ägypten und 2023 wurde sie in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, ausgerichtet. Kommendes Jahr findet die Konferenz in Baku, Aserbaidschan statt.

Wieso ist die COP wichtig?

Die Klimakrise ist ein globales Problem. Doch während die reichen, westlichen Industriestaaten dafür hauptverantwortlich sind, sind es die Länder des globalen Südens, die am meisten darunter leiden. Der Westen muss deshalb seiner Verantwortung gerecht werden und Emissionen reduzieren, Klimafinanzierung bereitstellen sowie ärmere Länder unterstützen. Da es keine Welt-Regierung gibt, die das für alle gerecht durchsetzen könnte, sind Weltklimakonferenzen sehr schwierig, aber umso wichtiger. Denn dort werden verbindliche Vereinbarungen getroffen, sodass die Klimakrise global gelöst wird. 

Was sind nun die wichtigsten Ergebnisse der COP 28?

Die Staatengemeinschaft bekennt sich, bis 2050 schrittweise aus Kohle, Öl und Gas auszusteigen. Der Ausstieg aus den fossilen Energien kann jedoch nur gelingen bei gleichzeitigem Ausbau der erneuerbaren Energien. Es ist daher enorm wichtig, dass vereinbart wurde, die Kapazitäten der erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen und die Energieeffizienz jährlich um vier Prozent zu steigern. Damit wurden konkrete Massnahmen geliefert, wie das bestehende Ziel, die globalen Emissionen bis 2030 um 43 Prozent zu senken, erreicht werden soll.

Sind die Vereinbarungen ausreichend?

Auch wenn ein klares Zeichen gesetzt wurde, dass das Ende der fossilen Brennstoffe eingeläutet wird, so wurde noch kein verbindlicher Pfad dafür festgelegt. Die Vereinbarungen sind damit nicht ausreichend, denn die Verbrennung der fossilen Energie ist für über 80 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich.

Trotz allem wertet der WWF das Ergebnis als Teil-Erfolg mit Signalwirkung an alle Unternehmen, Banken und Versicherungen: Investitionen in neue Infrastrukturen für fossile Energien sind nicht mehr zukunftsfähig.

Was bedeutet das für die Schweiz?

Nach aktuellem Stand wird die Schweizer Politik keinem der Klimaziele gerecht. Hier muss stark nachgebessert werden. Auch im Bereich Klimafinanzierung muss die Schweiz das nächste Jahr nutzen, um zusätzliche Gelder zu generieren. In der kommenden Klimakonferenz in Baku, Aserbaidschan, soll die internationale Klimafinanzierung deutlich erhöht werden mit entsprechenden Pflichten für reiche Industrieländer wie die Schweiz. Die Klimafinanzierung soll die Folgekosten der Klimakrise für die Staaten des globalen Südens decken, die zwar wenig zur Klimakrise beitragen, aber am meisten davon betroffen sind.

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Man sitting at home trying to fix his trousers

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