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Dugong schwimmt mit Fischen
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01. April 2020

Lichtblick für die letzten Dugongs

Längliche Blätter, die in den Wellen hin- und herwiegen: Seegraswiesen wirken auf den ersten Blick unscheinbar. Doch sie sind ein unterschätzter Lebensraum. Denn in ihren Feldern finden viele Fischarten Nahrung und Schutz für ihren Nachwuchs. Sie sind zudem ein wichtiger Sauerstofflieferant für die Meere, Weidegrund der Dugongs und Geheimwaffe im Kampf gegen die Erderhitzung.

Klimaschützer unter Wasser

Sowohl die Dugongs als auch die Seegraswiesen drohen zu verschwinden. Dabei haben gerade die Unterwasserwiesen verborgenes Potential. Einerseits produzieren sie Sauerstoff und bilden damit ein wichtiges Gegengewicht zu den sich ausbreitenden Algenteppichen, die den Ozeanen grosse Mengen Sauerstoff entziehen. Andererseits nehmen sie Kohlendioxid auf – und das in einem erstaunlichen Mass: Seegras bindet CO2 nicht nur 35-mal schneller als Tropenwälder. Sie können auch deutlich mehr von diesem Treibhausgas aufnehmen als die meisten Ökosysteme an Land. Seegräser sind daher von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht, den CO2-Gehalt in unserer Atmosphäre zu regulieren. Für den Kampf gegen den Treibhausgaseffekt sind Seegraswiesen also eine Geheimwaffe. Gepflegt wird diese von den Dugongs: die Tiere verspeisen täglich mehrere Kilo Seegras und sorgen so für starken und dichten Wuchs. 

 

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Dugong weidet auf Seegraswiese, Grosses Barriereriff, Australien
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Ein Dugong von unten, fast wie eine Meerjungfrau
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Seegraswiese, die Leibspeise des Dungongs

Friedlich grasend verbringt der Dugong die meiste Zeit seines Tages auf Seegraswiesen – so ist er zu seinem Namen «Seekuh» gekommen.

Sinnlose Zerstörung

Seegraswiesen und Dugongs verbindet eine starke Abhängigkeit. Auch die Bedrohungen sind sehr ähnlich: Meeresverschmutzung, zerstörerische Fischereimethoden und die Erderhitzung setzen Seekühen und ihrem Lebensraum gleichermassen zu. Wir müssen gezielt handeln, um das Überleben von beiden zu sichern.

Netze

Wie ein tödlicher Vorhang schweben sogenannte Stellnetze im Wasser. Alles, was in die Netze schwimmt, verfängt sich darin. Die Maschengrösse ist so gewählt, dass die Zielart – zum Beispiel Makrelen, Heilbutt, Stockfisch oder Schwertfisch – mit dem Kopf durch die Masche passen. Zurück ist nicht mehr möglich, da die Tiere mit den Kiemen hängen bleiben. Deshalb werden diese Fanggeräte auch «Kiemennetze» genannt. Für Dugongs ist die Maschengrösse weniger das Problem. Da sie schlecht sehen, schaffen sie es nicht, das riesige Netz zu vermeiden. Die Folge: Sie verheddern sich und ertrinken.

Daneben gibt es weitere zerstörerische Fischereimethoden, wie etwa das Dynamitfischen. Die Druckwelle tötet alle Lebewesen, die ihr ausgesetzt sind, der Meeresboden wird zerstört.

Tödliche Häppchen

Pro Minute gelangt eine Lastwagenladung voll Kunststoff ins Meer. Unmengen vermüllen bereits die Ozeane und richten Unheil an: als tödliche Häppchen für Meeresbewohner wie Fische, Schildkröten und Dugongs, als Müllteppich, der Seegraswiesen bedeckt und Zerstörung bringt.

Erderhitzung bringt Extremwetter

Die Daten zeigen: Überschwemmungen und heftige Regenfälle nehmen zu. Bei diesen Extremwetter-Ereignissen werden riesige Massen Material durcheinandergewirbelt. Sobald sich das Unwetter beruhigt, sinken die Partikel auf den Meeresboden und ersticken die Vegetation vor allem im Küstenbereich. Als Folge sterben die Seegraswiesen ab.

Negativ dazu kommt auch der menschliche Eingriff. An Touristendestinationen werden Seegraswiesen teilweise sogar aktiv zerstört, um Strände zu schaffen.

Gemeinsam für Dugongs und Seegraswiesen

Seegraswiesen und Dugongs brauchen unseren Schutz. Sie sind nicht nur voneinander abhängig, auch wir Menschen sind auf intakte Unterwasser-Lebensräume angewiesen – zum einen als Lebensgrundlage der Menschen vor Ort, zum anderen für unser Klima. Der WWF arbeitet auf verschiedenen Ebenen für den Schutz der Dugongs und ihres Lebensraumes.

Ihre Unterstützung zählt

Mit Ihrer Hilfe können wir unseren Einsatz für diese Unterwasserwunder weiterführen: nachhaltige Fischereimethoden fördern, die Müllproblematik eindämmen sowie Schutzgebiete einrichten und unterhalten. Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung.

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Ein Dugong von unten, fast wie eine Meerjungfrau

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