Delfine – Akrobaten der Meere
Lächelnde Wellenreiter
Delfine ähneln uns Menschen in vielerlei Hinsicht. Sie sind intelligente Säugetiere, die sich gerne in grossen Gruppen aufhalten und gegenseitig von ihrem Verhalten lernen. Für uns Menschen gelten die Delfine als fröhliche Tiere, da wir die Form ihres Schnabels als ein Lächeln interpretieren. Doch leider haben einige Delfinarten nicht viel zu lachen. Setzen Sie sich mit uns für die liebenswürdigen Wellenreiter ein.
Unter Wasser orientieren sich die Delfine kaum mit ihren Augen, sondern mit ihrem empfindlichen Sonar-System. Dabei erzeugen sie in ihren Nasengängen Laute und stossen diese über die «Melone», ein genanntes fettreiches rundes Gebilde über der Stirn, aus. Sobald diese Laute auf Gegenstände treffen, werden sie als Schallwellen zurückgeworfen. Auf diese Weise erkennen die Delfine Hindernisse und mögliche Beute.
Ein weiteres Merkmal der Delfine ist ihre Geselligkeit. Sie leben in sogenannten Delfinschulen, welche je nach Art bis zu 100 Tiere umfassen können. Untereinander kommunizieren sie mit Pfeiflauten. Jedes Tier erkennt man an seinem individuellen Ton.
Die Körperlänge unterscheidet sich je nach Art stark. Die kleinste Art, der Hector-Delfin, ist mit seiner Länge von 1,4 Metern der kleinste Delfin. Der Schwertwal, der auch Orca genannt wird, ist der grösste Delfin und misst bis zu 9,8 Meter.
Leider sind einige der geselligen Säugetiere in Gefahr. Wir engagieren uns mit Projekten für eine nachhaltige Fischerei und für Meeresschutz-Gebiete, damit die Delfine überleben können.
Verspielte Menschenfreunde in Gefahr
Delfine sind sehr soziale Tiere, und einige Arten halten sich gerne in der Nähe von Menschen auf. Doch sind es genau die Menschen, die für die Delfine die grösste Bedrohung darstellen. Die Meeressäuger bleiben oft als Beifang in Fischernetzen hängen und ertrinken dort. Auch leiden sie unter der zunehmenden Verschmutzung der Meere. Nicht zuletzt stellen Zusammenstösse mit Schiffen eine Gefahrenquelle für Wale und Delfine dar.
Beifang
60 Prozent der Hector-Delfine enden als Beifang. Auch viele andere Arten werden Opfer von Fischernetzen, die gar nicht für sie gedacht sind: Mindestens 300'000 Delfine verfangen sich jährlich in Treib- oder Schleppnetzen und können zum Atmen nicht mehr an die Wasseroberfläche schwimmen. Die verletzten oder toten Tiere sind für die Fischer nutzlos und werden wieder über Bord geworfen.
Lärmbelästigung
Die sensiblen Säugetiere nehmen ihre Umgebung mit dem Gehör wahr. Lärmemissionen im Meer, verursacht durch Schiffsmotoren, militärische Übungen auf dem Meer und Erdöl-Bohrungen können die Delfine verwirren, sie stranden lassen oder ihr Gehirn schädigen.
Meeresverschmutzung
Auf der ganzen Welt werden in Küstennähe immer mehr Industriegebiete gebaut. Aus diesen Fabriken, den Hafenanlagen, durch Öl- und Gasbohrungen sowie aus der Landwirtschaft gelangen Gifte ins Meer. Diese Gifte können Delfine anfällig auf Krankheiten machen und reduzieren ihre Überlebensrate. Die zunehmende Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll stellt eine weitere Gefahr dar: Delfine sterben, wenn sie Plastik fressen oder sich in frei treibenden, nicht mehr verwendeten Netzen, verfangen.
Hoffnung für die Delfine
Der WWF setzt sich mit verschiedenen Massnahmen dafür ein, dass alle 37 Delfinarten überleben können. Mit schonenden Fischerei-Methoden, der Schaffung von Meeresschutz-Gebieten und gezielten Schutzmassnahmen für besonders bedrohte Arten verfolgt der WWF das Ziel, dass sich die Delfin- und Walbestände in allen Weltmeeren erholen.
Das Überleben aller Delfinarten ist ein langfristiges Ziel des WWF. Durch die Förderung einer nachhaltigen, an wissenschaftlichen Kriterien ausgerichteten Fischerei hilft der WWF, die Überfischung einzudämmen und das ökologische Gleichgewicht im Meer zu erhalten. Gemeinsam mit Fischereien, Universitäten und Regierungen engagiert sich der WWF für die Entwicklung und Verbreitung von Techniken, die den Beifang reduzieren. Delfine können sich beispielsweise über Fluchtklappen aus Fischernetzen befreien. In besonders kritischen Fällen macht der WWF Druck auf Regierungen, um gezielte Fischereiverbote durchzusetzen, zum Beispiel zur Rettung des Kalifornischen Schweinswals oder des Hector-Delfins.
Grosswale und Delfine finden Zuflucht in Meeresschutz-Gebieten. Der WWF ist an vielen Orten weltweit aktiv, um in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, den Regierungen und weiteren Partnern den Anteil von Meeresschutzgebieten von derzeit knapp fünf Prozent wesentlich zu erhöhen.
Der WWF engagiert sich zudem gegen die zunehmende Verschmutzung der Meere durch Chemikalien, Abfall, Erdöl und Lärm.
Jahrelanger Einsatz für die Delfine
Seit vielen Jahren setzt sich der WWF mit verschiedenen Projekten für die Delfine ein.