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Katta Lemuren sitzen zusammen
Lemuren

Einzigartig und vielfältig

Lemuren – Einzigartig und vielfältig

Nur auf Madagaskar daheim

Für die meisten Besucher Madagaskars sind die Lemuren die Attraktion schlechthin. Wie viele andere Arten auf Madagaskar sind sie endemisch. Das heisst, sie kommen nur hier und auf ein paar benachbarten kleinen Inseln vor.

Seit der Abkoppelung Madagaskars vom afrikanischen Kontinent vor etwa 160 Millionen Jahren konnten sich die Halbaffen dort isoliert entwickeln. Es entstand eine beeindruckende Vielfalt und heute leben über 100 Lemuren-Arten auf Madagaskar. Die kleinsten unter ihnen, die Zwerg-Mausmakis, wiegen nur 30 Gramm. Die grössten, die Indris und Diademsifakas, können über 9 Kilo schwer werden. 

Lemuren sind soziale Wesen. Es gibt unter ihnen keine strikten Einzelgänger – manche Arten sind sogar monogam. Oft leben sie in grösseren Gruppen von bis zu 30 Individuen. Bei manchen Arten, wie etwa dem Katta-Lemur, bleibt die Gruppe lange zusammen. Bei anderen Arten kann die Gruppenzugehörigkeit von Tag zu Tag variieren.

Ursprünglich war Madagaskar stark bewaldet, doch als vor 2000 Jahren die ersten Menschen die Insel besiedelten, begann die Zerstörung, die bis heute anhält. Der Lebensraum der Lemuren geht verloren. Nur noch knapp 20 Prozent der Fläche Madagaskars sind heute Wald. Der Verlust des Lebensraums ist für die Lemuren, die hauptsächlich in Baumkronen leben, eine grosse Bedrohung. Der WWF setzt sich deshalb für den Schutz des Waldes auf Madagaskar ein.

Wissenschaftlicher Name

Lemurenartige (Lemuriformes)

Arten

Rund 100 heute lebende Arten

Gefährdungsstatus (IUCN)

Vom Aussterben bedroht: 22 Arten

Stark gefährdet: 48 Arten

Verletzlich: 20 Arten

Potenziell gefährdet: 3 Arten

Körpergrösse

Kopf-Rumpf-Länge: 12 – 70 cm

Verbreitung

Madagaskar und Komoren

Der Lebensraum der Lemuren schrumpft

Heute sind laut IUCN über 90 Prozent der Lemuren-Arten auf Madagaskar in ihrer Existenz gefährdet. Damit gehören die Lemuren zu der Gruppe der am meisten gefährdeten Tiere der Erde. Die kontinuierliche Zerstörung ihres Lebensraumes und die illegale Jagd auf sie haben zu dieser alarmierenden Situation geführt.

Lebensraumverlust

Die einst stark mit Wald bedeckte Insel Madagaskar ist heute nur noch zu rund 20 Prozent bewaldet. Bereits mit den ersten Siedlern begann vor 2'000 Jahren die Abholzung des Waldes, um Land für die landwirtschaftliche Nutzung zu gewinnen. Auch heute wird der Wald zur Gewinnung von Feuerholz, zur Holzkohleerzeugung und durch den Bergbau zerstört. Zudem werden Edelhölzer wie Ebenholz und Palisander geschlagen und für den internationalen Verkauf gewonnen. Diese intensive Waldnutzung zerstört den Lebensraum der Lemuren und führt dazu, dass diese nur noch in kleinen, zerstückelten Waldgebieten leben.

Illegale Jagd

Obwohl Lemuren in Madagaskar vom Gesetz geschützt sind, werden sie noch immer illegal gejagt. Vor allem die grösseren Arten leiden unter der Armut der Bevölkerung, welche die Lemuren als Nahrungsquelle nutzt. Manche Lemuren-Arten sind auch aufgrund von Aberglaube in Gefahr. So zum Beispiel der Aye-Aye, dessen Auftauchen in der Nähe eines Dorfes von manchen einheimischen Stämmen als Ankündigung vom Tod gedeutet wird und der darum getötet wird.

Armut

Madagaskar zählt zu einem der ärmsten Länder der Welt: 90 Prozent der Bevölkerung muss mit weniger als 2 US-Dollar pro Tag auskommen. Die Bevölkerung übernutzt die natürlichen Ressourcen, um zu überleben. Grosse Waldflächen werden gerodet und Tierbestände überjagt. Damit zerstören die Menschen nicht nur die Natur, sondern auch ihre eigene Lebensgrundlage.

Einsatz für die Heimat der Lemuren

Madagaskars Natur ist ein grosses Mosaik aus üppigen tropischen Regenwäldern, Berglandschaften, Trockenwäldern, Wüsten, Mangroven und Korallenriffen. Gemeinsam mit lokalen Partnern arbeiten wir am Schutz dieses Naturerbes und erhalten so auch die Heimat der Lemuren.

Damit der Lebensraum der Lemuren nicht weiter schrumpft, schützen wir die Wälder auf Madagaskar. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist dabei die Bekämpfung der Armut. Wir unterstützen unter anderem die lokale Bevölkerung im Aufbau alternativer Einkommensquellen wie Bienenzucht, Gemüseanbau oder Fischteichen. So sind die Menschen weniger auf den Verkauf von Holzprodukten angewiesen, und die Abholzung geht zurück.

Zudem engagieren wir uns im Aufbau eines Netzes nationaler Schutzgebiete und unterstützen Wiederaufforstungsmassnahmen. Wir helfen mit bei der Gründung von Basisgemeinschaften in Dörfern, welche die Verantwortung für die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen in ihrer Umgebung übernehmen. Lokal ansässige Familien forsten zum Beispiel mit der Unterstützung des WWF Wälder auf.

Wir unterstützen die Bevölkerung im Aufbau von alternativen Einkommens- und Nahrungsquellen. Zum Beispiel mit neuen Landwirtschaftsmethoden oder Fischteichen. Das vermindert die Wilderei und illegale Abholzung.

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Portrait von Nanie Ratsifandrihamanana, CEO WWF Madagaskar

Wir erhalten die ökologische Vielfalt

Madagaskar ist eine der Fokusregionen des WWF Schweiz. Wir engagieren uns seit vielen Jahren in unterschiedlichen Projekten vor Ort für den Schutz dieses einmaligen Ökosystems und für seine Bewohner.

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Wiederaufforstung in Toilara in der Mahafaly Region in Madagaskar

Madagaskar: Besser leben dank Waldschutz und Aufforstung

Im Südwesten Madagaskars verlieren die Wälder an Fläche. Der WWF will deshalb zusammen mit der lokalen Bevölkerung einen nachhaltigen Umgang mit den Wäldern erreichen.

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Vanillebauern in Madagaskar

Madagaskar: Kleinbauern stärken, Regenwald schützen

Die Regenwälder im nördlichen Hochland Madagaskars beherbergen bedrohte Arten wie den Seidensifaka. Der WWF setzt sich mit den Menschen vor Ort dafür ein, den Regenwald zu schützen.

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Mangroven Aufforstung in Madagaskar

Was Sie tun können

Um unsere Projekte auf Madagaskar weiter voranzutreiben, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Helfen Sie den Lemuren mit einer Spende für deren Lebensraum.

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Lemur isst Beere im Anja Park, Madagaskar

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