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Nahaufnahme eines Tigers in Petchaburi, Thailand
Tiger

Majestätisch und verletzlich

Tiger – Majestätisch und verletzlich

Hoffnung für den König des Dschungels

Sein typisches Streifenmuster, seine Grösse und seine kraftvolle Erscheinung machen den Tiger einzigartig. Die Zerstörung seines Lebensraums und massive Wilderei haben dazu geführt, dass er beinahe ausgerottet wurde. Aber es gibt Hoffnung, denn die Bestände der grössten Raubkatze erholen sich seit ein paar Jahren.

Im europäischen Kulturraum verehrt man den Löwen als König der Tiere. In Asien besetzt der Tiger seit jeher den Superlativ im Tierreich. Er wird als Herrscher aller Tiere, König des Dschungels oder Zar der Taiga bezeichnet. Der Tiger symbolisiert Macht und Stärke. Sein typisches Streifenmuster macht ihn unverwechselbar.

Der Tiger ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie sich Tiere an ihre Umgebung anpassen können: Man findet ihn sowohl in den schneebedeckten Wäldern Ostrusslands als auch tief im indonesischen Dschungel. Trotz seiner Grösse bewegt er sich beinahe lautlos durch seinen Lebensraum und kann sich so an seine Beute anpirschen, bevor er zum Angriff übergeht. Leider zerstört der Mensch seinen Lebensraum und dezimiert seine Beutetiere immer mehr. Gepaart mit der Wilderei führte dies dazu, dass die grösste aller Raubkatzen fast von unserem Planeten verschwand. Eine dramatische Entwicklung, die aber auch zu entschiedenem Handeln veranlasste. Auf der Tigerkonferenz in St. Petersburg im Jahr 2010 setzten sich der WWF und die 13 Tiger-Staaten ein ambitioniertes Ziel: Die Anzahl wildlebender Tiger bis 2022 zu verdoppeln.

Das ambitionierte Ziel ist noch nicht erreicht, aber es gibt Hoffnung: In Nepal, Indien und Bhutan steigen die Tigerzahlen. Wir arbeiten hartnäckig daran, auch in anderen Ländern die Lebensgrundlagen der Tiger zu verbessern.  

Wissenschaftlicher Name

Tiger (Panthera tigris)

Unterarten

Unterarten 2 (Taxonomie in Überarbeitung durch IUCN)

Gefährdungsstatus (IUCN)

Stark gefährdet

Population

4900 Individuen

Körpergrösse

Kopf-Rumpf-Länge: 1,5 – 2,9 m

Gewicht: 75 – 325 kg

Verbreitung

Ost- und Südostasien

Verdrängt und gejagt

Die grössten Bedrohungen für den Tiger gehen vom Menschen aus. Illegale Abholzung und Infrastruktur-Projekte zerstören seinen Lebensraum. Wilderer töten ihn gezielt auch noch in seinen letzten Rückzugsgebieten. Nur eine umfassende Schutzstrategie kann ihn retten.

Schamlose Wilderei

Tiger sind schnell und stark. Doch gegen die Gewehre und die Fallen der Wilderer sind sie machtlos. Besonders begehrt auf dem Schwarzmarkt sind Tigerfelle und -knochen, die zu Dekorationszwecken oder als nutzlose Heilmittel gehandelt werden. Der Aberglaube an die Wirkung von Tiger-Produkten hält die Nachfrage leider hoch. 

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Konfiszierte Felle

Drohender Nahrungsverlust

Mit der Zerstörung seiner Umwelt verliert der Tiger auch seine Nahrungsgrundlage. Viele seiner Beutetiere sind ebenfalls bereits gefährdet – zum Beispiel der Sambarhirsch oder der Gaur, das grösste Wildrind der Welt. 

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Tiger reisst Axishirsch.

Fortschreitende Umweltzerstörung

Die Abholzung der Naturwälder, zunehmende Plantagenflächen und fortschreitende Infrastrukturbauten wie Staudämme, Rohrleitungen und Strassen vernichten die Lebensgrundlage des Tigers und zahlreicher weiterer Arten.

So schützen wir die Tiger

Das ambitionierte Ziel – die Verdopplung der Tigerzahlen - ist noch nicht erreicht. Der WWF setzt sich deshalb weiterhin unermüdlich für griffige Massnahmen zum Schutz der Grosskatze und ihrer Lebensräume ein und arbeitet dazu mit der Politik und mit der Lokalbevölkerung in den jeweiligen Ländern zusammen. 

Die WWF-Projekte im Feld zielen vor allem darauf ab, die Lebensräume der Tiger zu erhalten, diese miteinander zu vernetzen und die Wilderei einzudämmen. Dadurch finden die Tiger mehr Nahrung, und der Austausch zwischen den Populationen wird gefördert, was das Risiko von Inzucht reduziert. Auch die Errichtung von zusätzlichen Schutzgebieten hilft der Erhaltung des Lebensraums des Tigers.

Neben dem Schrumpfen des Lebensraums ist die Wilderei die zweite Hauptursache für den weltweiten Rückgang der Tigerbestände. Das Ausmass der Wilderei übersteigt die Möglichkeiten einzelner Schutzgebiete, Organisationen und Staaten: Deshalb laufen heute koordinierte Anstrengungen. Gemeinsam mit der Partnerorganisation Traffic fördert der WWF den Austausch von Wissen über Länder- und Organisationsgrenzen hinweg. Polizei- und Zollteams stehen im Austausch und informieren sich gegenseitig über erprobte technische Möglichkeiten zur Bekämpfung der Wilderei und des Schmuggels. Ausserdem unterstützt der WWF Informationskampagnen auf Konsumentenseite und versucht einflussreiche Staaten und Uno-Institutionen dafür zu gewinnen, sich finanziell und mit politischem Einfluss gegen die Wilderei einzusetzen.

Die Bestände erholen sich

Anzahl Tiger

Die Anzahl wildlebender Tiger war innerhalb von 30 Jahren von 30'000 auf 3200 Individuen im Jahr 2010 geschrumpft. Vor 100 Jahren gab es sogar 100'000 Tiger. Heute leben wieder 4900 Tiger in freier Wildbahn (Stand 2022). 

Was der WWF für den Tiger tut

Gemeinsam für den Tiger: Wir setzen uns für die Errichtung von Schutzgebieten ein. Wir kämpfen für den Erhalt von Wäldern und für griffige Gesetze gegen Wilderei und Schmuggel.

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Illegal gewildertes Elfenbein wird verbrannt, Gabon.

«Wildlife Crime Initiative»: Kampf gegen ein Milliardengeschäft

Die Wildlife Crime Initiative bekämpft Wilderei entlang der gesamten Handelskette. Das Ziel: Wilderei, illegaler Handel und der Konsum ausgewählter Tierarten sind bis 2024 halbiert.

Weitere Infos
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Tiger im Kanha Nationalpark, Indien

Myanmar und Thailand: Waldschutz für Mensch und Wildtier

Der WWF setzt sich mit den Menschen vor Ort für eine nachhaltige Nutzung des Waldes in der Dawna-Tenasserim-Landschaft ein. Im Fokus ist der Schutz der grössten Tigerpopulation Südostasiens.  

Weitere Infos
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Tiger im Kanha Nationalpark, Indien

Was Sie tun können

Die Tiger können überleben! Wenn wir ihren Lebensraum erhalten und Schutzgebiete besser vernetzen. Wenn Wildhüter Unterstützung erhalten. Und wenn die lokale Bevölkerung alternative Einkommensquellen zu Wilderei und Abholzung kennt. Helfen Sie uns dabei mit einer Spende.

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Nahaufnahme eines Sumatra Tigers

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