Ulu Muda – Malaysia: Biodiversität und Gemeinschaft stärken
Malaysias grünes Herz
Ulu Muda in Malaysia: einer der letzten grossen Regenwälder, Heimat bedrohter Arten wie dem Asiatischen Elefanten, zentrales Wassereinzugsgebiet für Millionen Menschen – und gefährdet durch Abholzung und Umwandlung in Plantagen. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung und Behörden schützt der WWF dieses einzigartige Waldgebiet.
Die Wälder von Ulu Muda liegen im Bundesstaat Kedah im Norden Malaysias, direkt an der Grenze zu Thailand. Zusammen mit einem Verbindungskorridor umfasst das Gebiet über 170'000 Hektaren und ist damit eines der grössten zusammenhängenden Regenwaldgebiete des Landes – ein lebendiges Mosaik aus Tiefland- und Bergregenwäldern, das sich über acht Waldreservate erstreckt.
Diese Wälder sind ein Hotspot der Artenvielfalt auf der malaiischen Halbinsel: Hier tummeln sich grosse und kleine Tiere – vom majestätischen Asiatischen Elefanten über den scheuen Nebelparder bis zum vom Aussterben bedrohten Malaiischen Schuppentier. Auch die Vogelwelt beeindruckt mit einer bemerkenswerten Vielfalt – darunter gleich zehn verschiedene Arten von Nashornvögeln.
Ulu Muda ist nicht nur Rückzugsort für bedrohte Tiere – der Wald erfüllt lebenswichtige Funktionen für Mensch und Natur. Er speichert Kohlenstoff, trägt zur Klimaregulation bei und ist ein bedeutendes Wassereinzugsgebiet in Nordost-Malaysia. Drei grosse Stauseen versorgen über vier Millionen Menschen mit Trinkwasser und bewässern die wichtigste Reisanbaufläche des Landes – hier wachsen rund 40 Prozent des nationalen Reises. Der Schutz des Waldes ist damit auch zentral für die Ernährungssicherheit Malaysias.
Wo Bäume fallen, verstummt das Leben
Trotz seiner enormen Bedeutung für Mensch und Natur ist das Ulu Muda Waldgebiet bedroht. Jahrzehntelange intensive Nutzung, politische Interessen und wirtschaftlicher Druck setzen ihm zu: Naturwaldflächen werden in Plantagen umgewandelt, verlieren an Qualität und somit an lebenswichtigen Funktionen für Menschen, Tiere und Pflanzen.
Abholzung und Waldumwandlung
Rund 80 Prozent der Waldreservate sind als Produktionswald ausgewiesen. Intensive Holznutzung und die Umwandlung in Plantagen führen zu Erosion und dem Verlust von Lebensräumen.
Verschlechterung der Wasserqualität
Die Abholzung schwächt die Funktion des Waldes als Wasserspeicher. Sedimente gelangen in Flüsse und Stauseen – die Wasserqualität sinkt, die Versorgung wird unsicherer.
Wilderei und Mensch-Wildtier-Konflikte
Wilderei stellt eine erhebliche Bedrohung für die Elefantenpopulation dar. Mit dem Verlust ihres Lebensraums dringen Elefanten und andere Tiere ausserdem immer häufiger in menschliche Siedlungen vor. Es kommt zu Konflikten zwischen Menschen und Wildtieren.
Klimawandel
Extreme Wetterlagen nehmen zu. Trockenzeiten werden länger, Regenzeiten intensiver. Das Ökosystem verliert an Widerstandskraft.
Unsere Lösungen
Der WWF engagiert sich seit über 20 Jahren in Ulu Muda. Gemeinsam mit lokalen Behörden, Gemeinschaften und mit Unterstützung des Verpackungsunternehmens SIG setzen wir uns für den Erhalt, ein verbessertes Management und die Wiederherstellung der Wälder ein.
Um Ulu Muda langfristig zu erhalten, braucht es Massnahmen auf mehreren Ebenen:
Was wir bisher erreicht haben
Der WWF hat bereits mehrere wissenschaftliche Studien über die Region durchgeführt, politische Prozesse angestossen und lokale Events zur Wissensvermittlung organisiert. Unsere Arbeit hat zum Beispiel mitgeholfen, dass der ökologische Verbindungskorridor im Süden von Ulu Muda um 5'162 Hektaren vergrössert wurde. Die Zusammenarbeit mit Behörden und Gemeinschaften ist etabliert – ein starkes Fundament für die Zukunft.
Was Sie tun können
Ulu Muda zu schützen heisst: Artenvielfalt bewahren, Wasser und somit die Lebensgrundlage vieler Menschen sichern und den Klimawandel bekämpfen. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, Wälder weltweit zu stärken – und wertvolle Lebensräume wie diesen zu erhalten.