"Nobody is perfect" - Fair, aber wie können wir unseren Konsum dennoch ändern?
Denn was und wie wir hier in der Schweiz konsumieren, hat grossen Einfluss auf Natur und Mensch im globalen Süden. Und schliesslich auch wieder auf uns. In dieser Videoreihe geht WWF-Video-Host Richy vier Themen auf die Spur: Fast Fashion, Smartphones, Mikroplastik und Fast Food.
Was sind die Probleme hinter diesen Themen und was können wir dagegen tun.
Das ist keine Konsumkritik, aber es geht definitiver besser: Bewusster, nachhaltiger und umweltfreundlicher. Der Aufwand ist kleiner als man denkt.
Fast Food
Fast Food schadet nicht nur unserer Gesundheit – sondern auch der Natur. Vor allem die massenhafte Fleischproduktion zerstört Regenwälder und belastet das Klima. Die für Tierfutter angebauten Monokulturen brauchen wiederum grosse Wassermengen und machen unsere Artenvielfalt kaputt. Und die Probleme hören beim Fleisch nicht auf: Fast-Food-Verpackungen landen tonnenweise als Littering auf unseren Strassen – oft enthalten diese PFAS („Ewigkeitschemikalien“), die in der Umwelt quasi nicht abgebaut werden.
… und doch feiern Fast-Food-Ketten ihr Umweltengagement mit Papierröhrchen statt Plastik und verkaufen uns das als Riesen-Fortschritt.
Ja, das ist besser als nichts – aber echte Veränderungen passieren, wenn weniger Fleisch und weniger Wegwerfverpackungen produziert werden.
Und was du tun kannst, um bei deiner Ernährung die Natur zu schützen:
- ab und zu die pflanzliche Option wählen
- Mehrweg-Behälter nutzen
- bewusste Entscheidungen beim Essen treffen
Fast Fashion
Mehr als 100 Millionen kg Kleidermüll entsteht jährlich in der Schweiz. Das Recycling von Textilien ist superwichtig – diese gigantischen Massen an weggeworfenen Kleidern sprengen jedoch das Unvorstellbare. Oft landen Kleider, die in Altkleider-Container geworfen werden, weder bei bedürftigen Menschen noch zurück im Textilien-Kreislauf, sondern auf riesigen Kleiderbergen im globalen Süden. Und verschmutzen dort die Umwelt.
Während bestimmte Brands wie SHEIN, Zara, Primark, (...), Fast Fashion gezielt vorantreiben, machen auch immer mehr Outdoor-Marken beim Wegwerf-Trend mit. Was ursprünglich eine Outdoors-Funktion erfüllen sollte, wird nun des Öfteren als Modekleidung genutzt – nicht in alpinen Landschaften, sondern auf dem Weg zum Bubble-Tea Laden. Dieser Trend nennt sich ""Gorpcore"" und damit wird auch Funktionsbekleidung schneller gekauft und leider auch schneller weggeworfen. Diese Kleider überstehen also einen Gletscher, aber nicht die Erscheinung der nächsten Fashion-Kollektion.
... und der Wegwerftrend ist umso schlimmer bei dieser Bekleidung: In Funktionskleidern stecken nämlich oft Chemikalien, die langfristig grosse Schäden in der Umwelt anrichten können.
Das Nachhaltigkeitsproblem bei Textilware ist leider noch bei Weitem ungelöst. Doch, wir können doch schon einiges machen:
- Kleider so lange wie möglich tragen
- Weniger oder Second Hand Kleider kaufen
- Nicht mehr getragene Kleidung direkt an andere weitergeben / -verkaufen
Smartphone
Edel wird es in den Regalen präsentiert: Das neue Smartphone, das kaum irgendetwas wirklich besser kann als sein Vorgänger vom letzten Jahr. Und doch stürmen die Leute wieder in die Läden, um es an sich zu reissen. Doch hinter unserem täglichen Begleiter steckt mehr als ein hübsches Design. Bevor es in unseren Händen landet, hat es bereits Naturzerstörung, Kinderarbeit und die halbe Welt gesehen. Für ein einziges Handy werden über 60 Materialien verbaut, oft unter miserablen Bedingungen für Mensch und Natur.
Während uns eingeredet wird, wir bräuchten jedes Jahr das neueste Modell, werden ältere Geräte bewusst durch Updates abgehängt. Ergebnis: Konsum um jeden Preis. In Schweizer Schubladen liegen schätzungsweise 3 Millionen funktionierende Smartphones ungenutzt herum. Unvorstellbar! Lass dich nicht täuschen von den kapitalistischen Tricks der Smartphone-Hersteller.
Hier ein paar wichtige Tipps, wie du deinen Smartphone-Konsum nachhaltiger gestalten kannst:
- Nutze dein Smartphone so lange wie möglich (Schutzfolie & Hülle helfen!
- Verschenke oder verkaufe funktionierende Geräte
- Gib defekte Handys zum Recycling
- Prüfe Alternativen wie das Fairphone
- Und vielleicht: weniger Screen-Time, mehr Lebenszeit!
Mikroplastik
Littering ist immer noch ein riesiges Problem – auch in der Schweiz, obwohl wir genügend Abfalleimer und ein top Abfallsystem haben. Jährlich fallen 790'000 Tonnen Plastikabfall an. Davon landen 14'000 Tonnen direkt in unseren Gewässern und Böden – als sichtbare Plastikstücke oder als Mikroplastik. Mikroplastik (<5 mm) entsteht durch die Zersetzung von grösserem Plastik oder wird gezielt hergestellt, z. B. in Kosmetik. Heute ist es überall: im Wasser, in der Erde, in der Luft… und sogar in unseren Körpern.
Erste Forschungen haben ergeben, dass Mikroplastik durchaus negativ auf die Natur und unsere Gesundheit auswirken könnte. Es herrscht aktuell noch viel Untersuchungsbedarf, aber eines ist klar: Wir müssen unbedingt verhindern, dass Mikroplastik-Konzentrationen weiter zu nehmen.
Was du tun kannst:
- Leitungswasser statt PET
- Mehrweg nutzen & Einweg vermeiden
- Kosmetik ohne Mikroplastik
- Weniger Autofahren