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Sonneneinfall auf Korallen, Great Barrier Reef, Quensland, Australien.
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02. April 2024

Ozeane schützen: Unsere Tipps und Projekte

Die Ozeane versorgen uns mit Nahrung, produzieren Sauerstoff, regulieren das Klima und bieten Lebensraum für unzählige Arten. Kurz: Sie sind eine Grundlage für das Leben auf unserem Planeten. Erfahren Sie, was Sie im Alltag konkret für eine intakte Unterwasserwelt tun können und lesen Sie mehr über WWF-Meeresschutz-Projekte.

Unsere Alltagstipps

Meeresschutz ist eine der grossen Herausforderungen unserer Zeit. Durch Überfischung, Plastikverschmutzung und Erhitzung der Meere werden die marinen Ökosysteme stark belastet. Mit unseren Alltagstipps können Sie Ihren Beitrag zum Erhalt der Vielfalt und Schönheit der Unterwasserwelt leisten. 
 

1. Plastik vermeiden

Kunststoffe sind eine der grössten Bedrohungen für unsere Ozeane: Mehr als 8 Millionen Tonnen davon verschmutzen jedes Jahr unsere Gewässer! Das schädigt die Meeresfauna und -flora sowie die Ökosysteme. Über Mikroplastik gelangen die Kunststoffe in unsere Lebensmittel und in unser Trinkwasser. Höchste Zeit aktiv zu werden: Verbannen Sie Plastik so weit wie möglich aus Ihrem Alltag. Denn wenn der Plastik erst gar nicht genutzt wird, kann er auch nicht in die Natur gelangen. Daher eine kleine Erinnerung: Nehmen Sie zum Beispiel eine wiederverwendbare Tasche für Ihre Einkäufe mit oder achten sie darauf, unverpackte Produkte zu kaufen. Wenn Sie regelmässig unterwegs essen, lohnt sich Mehrweg-Geschirr. Viel Spass beim plastikfreien Genuss!

2. Adieu Mikroplastik

Mikroplastik ist der Oberbegriff für Kunststoffteile, die kleiner als 5 Millimeter sind. Einige dieser Teile entstehen, indem weggeworfene Plastikgegenstände durch Witterungseinflüsse in kleinere Teile zerbrechen. Andere landen direkt in Form von «Mikroperlen», die wir unwissentlich in den Abfluss spülen, in unsere Ozeane. Nicht nur zum Schutz der Meere, sondern auch für unsere eigene Gesundheit lohnt es sich, Mikroplastik zu vermeiden. Denn diese kleinen Teilchen gelangen wieder in unserer Nahrungskette und in unserer Wasserversorgung! Unsere Studie deckt auf, dass jeder Mensch pro Woche unwissentlich etwa 5 Gramm Mikroplastik zu sich nimmt. Das entspricht in etwa dem Gewicht einer Kreditkarte.

Seien Sie daher achtsam beim Kauf von Flüssigseife, Peelings, Duschgel oder Mascara: Mikroplastik versteckt sich in vielen dieser Produkte - unter diversen Namen. Hinter Bezeichnungen wie Polyethylen (PE) oder Polyquaternium (PQ) können sich die kleinen Partikel verstecken. Auch flüssige synthetische Polymere, also in der Umwelt nur schwer abbaubare Substanzen, können sich in Kosmetik verbergen. Glücklicherweise kann man ganz einfach darauf verzichten: Zertifizierte Naturkosmetik kommt ganz ohne erdölbasierte Bestandteile aus. Für Peelings können Kaffeesatz, Zucker oder Meersalz verwendet werden.

3. Zu Tisch ohne Fisch

Die Überfischung ist die grösste Bedrohung für das Leben in den Ozeanen und setzt die Meeresressourcen einer enormen Belastung aus. 34 Prozent der Fischbestände weltweit sind überfischt. In den letzten 50 Jahren hat sich die Anzahl der übernutzten Fischpopulationen verdreifacht. Der verantwortungsvolle Konsum von Fisch und Meeresfrüchten ist unbedingt nötig, um den Zusammenbruch der Fischbestände zu verhindern. Zu den Fischarten, die häufig überfischt werden, gehören grosse Raubfische wie Thunfisch, Kabeljau, Lachs oder Schwertfisch. Versuchen Sie, diese Fische zu meiden oder ihren Verzehr stark einzuschränken. Geniessen Sie stattdessen doch wohlschmeckende vegetarische oder vegane Menüs. Und wenn es unbedingt Fisch sein muss: Wählen Sie nur Produkte, die im WWF-Fischratgeber grün eingestuft sind. E Guete!

4. Wasser ist Leben

Wasser kann eine entspannende Wirkung auf uns haben. Für unzählige Tiere und Pflanzen ist die Wasserwelt sogar überlebenswichtig, sie ist ihr Zuhause. Damit dies auch so bleiben kann, ist es wichtig, dass wir diesem wertvollen Lebensraum Sorge tragen. Das ist auf jedem Ausflug möglich: Machen Sie beispielsweise einen Cleanup-Spaziergang und sammeln Sie Sachen ein, die nicht in die Natur gehören. Jedes Teil, das im Kehricht landet, kann keinen Tiermagen mehr verstopfen. Gutes tun im Vorbeigehen!

5. Weniger ist deutlich mehr - für alle

Der Schutz unserer Meere führt auch über unseren Fussabdruck: Je kleiner er wird, desto grösser die Chance, dass wir alle unseren Planeten mit all seinen Lebensräumen weiterhin bewohnen können. Machen Sie daher Ferien in der Schweiz oder im nahen Ausland, geniessen Sie Menüs ohne tierische Beilage. Nutzen Sie Ihre Füsse, das Velo oder den ÖV, um vorwärtszukommen. Ihren persönlichen Fussabdruck können Sie mit unserem Footprint-Rechner ermitteln.

6. Gemeinsam sind wir stark

Ja, es stimmt. Alleine können wir nicht viel ausrichten. Aber Sie kennen vielleicht die Redewendung: «Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann werden sie das Gesicht der Welt verändern.» Und wenn viele kleine Leute dann auch noch von Ihrem Recht zu wählen oder abzustimmen Gebrauch machen und sich auch so für eine nachhaltige Zukunft starkmachen, dann können wir gemeinsam viel erreichen.  

Unsere Projekte

Nebst unseren Alltagsentscheidungen sind auch die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen von zentraler Bedeutung. Der Schutz der Weltmeere gehört zu den wichtigsten Tätigkeitsfeldern des WWF. Erfahren Sie, wie der WWF mit Fischereiministerien, Firmen und lokalen Gemeinschaften zusammenarbeitet.

Coastal Communities Initiative

Die Übernutzung der Meere ist eine soziale und ökologische Katastrophe. Der WWF setzt sich für nachhaltige Fangmethoden, mehr Küstenschutz und bessere Lebensbedingungen in Fischerdörfern ein.

Blue Corridor: Wanderrouten für Wale

Wale legen zwischen ihren unterschiedlichen Lebensräumen Tausende Kilometer zurück. Um die Wale zu schützen, setzt sich der WWF für sichere Wanderrouten, sogenannte «Blaue Korridore» ein.

Plastic Smart Cities

Eine Lastwagenladung pro Minute: So viel Plastikmüll gelangt in unsere Meere. Der Müll ist für viele Tiere eine tödliche Gefahr. Der WWF engagiert sich deshalb weltweit für nachhaltige Lösungen des Abfallproblems.

Was Sie sonst noch tun können

Unser Ziel sind gesunde und widerstandsfähige Meere. Mit Ihrer Spende können wir uns auf der ganzen Welt für den Erhalt der Ozeane einsetzen. Im Ratgeber Fische und Meeresfrüchte finden Sie unsere Empfehlungen für einen verantwortungsvollen Konsum.

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Fischschwarm

Ratgeber Fische & Meeresfrüchte

Finden Sie heraus, welche Fische und Meeresfrüchte Sie bedenkenlos konsumieren können.