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Koralle im Mittelmeer
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08. Juni 2021

So bedroht ist unser Mittelmeer: 7 überraschende Fakten

Das Mittelmeer ist ein Ferienort, ein Sehnsuchtsort. Doch die Postkartenstimmung am Strand ist trügerisch: Unter dem Meeresspiegel sieht es dramatisch aus. Sieben Fakten über das Mittelmeer, die Sie noch nicht kannten   – und was der WWF tut, um es zu schützen.

1. Das Mittelmeer erwärmt sich 20 Prozent schneller als der Rest des Planeten

Der Klimawandel bedroht auch das Mittelmeer, und zwar in einem erschreckenden Ausmass: Das Mittelmeer erwärmt sich mit einer 20 Prozent höheren Geschwindigkeit als der Rest des Planeten.

Der WWF hat in seinem Bericht «The Climate Change Effect in the Mediterranean: Stories from an overheating sea» Beispiele des überhitzten Meeres zusammengetragen und sechs Hauptauswirkungen beleuchtet, welche die Klimakrise auf die biologische Vielfalt der Meereslebewesen im Mittelmeer hat.

Der WWF kämpft gegen den Klimawandel und setzt sich gleichzeitig für gut verwaltete Meeresschutzgebiete ein. Schutzgebiete sind ein wirksames Mittel, um die Degradation des Meeres umzukehren  und die Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen.

2. Heimat von über 80 Hai- und Rochenarten

Im Mittelmeer leben mehr als 80 verschiedene Hai- und Rochenarten. Das macht das Mittelmeer zu einem wahren Biodiversitäts-Hotspot. Doch das könnte sich schon bald ändern: Mehr als die Hälfte dieser 80 Arten ist vom Aussterben bedroht, weil ihr Lebensraum kaputtgeht, weil sie illegal gefischt werden oder als Beifang in Fischernetzen sterben.

Der WWF arbeitet deshalb unter anderem mit der Fischereiindustrie zusammen, um neue Fangmethoden einzuführen, die den Beifang von Haien, Rochen oder auch Meeresschildkröten reduzieren

3. 80 Prozent der Fischbestände sind überfischt

Jährlich werden 1,5 Millionen Tonnen Fische aus dem Mittelmeer geholt. Die Folge: 80 Prozent der Fischbestände sind überfischt. Das Mittelmeer ist damit das am meisten überfischte Meer der Welt. Das zeigt sich bereits in den Erträgen: So sind die Fänge in den letzten 50 Jahren um mehr als ein Drittel zurückgegangen. 

Der WWF setzt sich dafür ein, dass alle Fischbestände unter wirksame und langfristige Bewirtschaftungspläne gestellt werden. So können sich die Bestände gefährdeter Arten erholen, und die Auswirkungen der Fischerei auf andere Arten und das Ökosystem als Ganzes werden verringert. Mit Erfolg: Überfischung und schlechtes Management brachten beispielsweise den roten Thunfisch an den Rand des Aussterbens: Die Bestände sind in nur wenigen Jahren um 85 Prozent zurückgegangen. Doch dank einer konzertierten Aktion des WWF und der zuständigen Meeresbehörde erholen sich seit 2009 die Bestände im Mittelmeer.

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Barracuda vor der französischen Küste
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Meeresgrund des Mittelmeers

Das Mittelmeer ist das am meisten überfischte Meer der Welt.

4. Heimat des zweitgrössten Wales

Das Mittelmeer ist Heimat des Finnwals, des zweitgrössten Wals der Erde. Doch jedes Jahr sterben bis zu 40 Finnwale im Mittelmeer, weil sie mit Transportschiffen kollidieren.

Der WWF arbeitet deshalb mit Schifffahrtsunternehmen  zusammen, um Anti-Kollisions-Systeme zu installieren und Routen so zu planen, dass sie keine Wale kreuzen. Zudem waren wir an der Errichtung des «Pelagos Sanctuary» beteiligt: ein grenzüberschreitendes Schutzgebiet für Meeressäuger, das ihnen einen Rückzugsort vor menschlichen Einflüssen bietet.

5. 30 Millionen Kreuzfahrtpassagiere pro Jahr

Die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere im Mittelmeer ist innerhalb eines Jahrzehnts von rund 9 Millionen auf 30 Millionen gewachsen. Zudem bieten die Häfen des Mittelmeers rund 400'000 privaten Yachten Platz. Das Mittelmeer ist das weltweit führende Reiseziel für den Küsten- und Meerestourismus  und zieht etwa ein Drittel aller Besucher weltweit an. Der rege Verkehr auf dem Mittelmeer macht seiner Tier- und Pflanzenwelt aber zu schaffen. Damit wird die Grundlage zerstört, die das Mittelmeer für Touristen so attraktiv macht.

Der WWF setzt sich deshalb für eine massvolle, umweltschonende Nutzung des Mittelmeers durch den Tourismus ein und erarbeitet dafür zusammen mit Tourismusindustrie und lokalen Behörden effektive Massnahmen. So sollen beispielsweise grosse Kreuzfahrtschiffe aus ökologisch empfindlichen Gebieten ferngehalten werden

6. Die weltweit höchste Konzentration an Plastikmüll

Das Mittelmeer zählt zu jenen Meeren mit der weltweit höchsten Konzentration an Plastikmüll. Für Meeresschildkröten, Meeresvögel , Wale und andere Meerestiere sind die Geisternetze, Spielsachen und Plastiksäcke Todesfallen.

Der WWF arbeitet gezielt mit einzelnen Inseln und Städten zusammen, um die Plastikverschmutzung wirksam  zu verringern. Diese Städte und Inseln sollen so zu Vorbildern für andere werden. Ziel sind bis 2021 mindestens sechs «plastikfreie» Küstenstädte oder Inseln im Mittelmeerraum.

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Unechte Karettschildkröte gefangen in einem Fischernetz

Für Meeresschildkröten sind die Geisternetze Todesfallen.

7. Nur 1,3 Prozent des Mittelmeeres stehen unter Schutz

Die Mittelmeerländer haben zwar fast zehn Prozent ihrer Gewässer als Schutzgebiete ausgewiesen, tatsächlich umgesetzt wurden aber gerade einmal 1,3 Prozent. Die restlichen sogenannten Schutzgebiete sind lediglich Papiertiger, für die sie keine Schutzmassnahmen ergreifen und die ökologisch wichtigen Gebiete der Ausbeutung überlassen. Lobbying und wirtschaftliche Interessen, die sich dem Meeresschutz entgegenstellen, sind nach wie vor zu mächtig, während die Kapazität  der Verwaltungen noch immer nicht ausreicht, um die Meeresschutzgebiete wirksam zu verwalten.

Um das Mittelmeer langfristig zu erhalten, müssen aber 30 Prozent wirkungsvoll geschützt oder nachhaltig gemanagt werden. Der WWF setzt sich deshalb seit Jahren für Schutzgebiete  ein. Bis heute ist der WWF aktiv  an der Einrichtung und Verwaltung von Meeresschutzgebieten in zehn Mittelmeerländern beteiligt.

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Thunfische in Spanien

Der Klimawandel bedroht auch das Mittelmeer, und zwar in einem erschreckenden Ausmass.

Was Sie tun können

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Korallen in Fiji

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