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Drei Biber schauen in die Kamera
Biber

Treuer Nager

Biber – Treuer Nager

Bauherren mit Biss

Biber sind die grössten einheimischen Nagetiere in Europa. Auch die Wirkung auf ihre Umgebung ist gross: Sie fällen, stauen, graben – und gestalten damit ihren Lebensraum mit immensem Eifer um.

An Land ist der Biber eher behäbig unterwegs, unter Wasser ist das Säugetier aber in seinem Element: Den beschuppten Schwanz nutzt er zum Navigieren, die entenartigen Hinterpfoten mit Schwimmhäuten als Antrieb.

Sein unglaublich dichtes Fell, sein Gestaltungsdrang, das sogenannte Bibergeil und sein Fleisch haben zu seiner Ausrottung in Europa geführt. Doch an vielen Orten wurde der Nager sehr erfolgreich wiederangesiedelt. Aktuell gibt es wieder knapp 3000 Biber in der Schweiz, Tendenz steigend.

Der Vegetarier ernährt sich im Frühling und Sommer bevorzugt von Kräutern und Stauden. Im Herbst und Winter fällt der Biber vermehrt Bäume - und ernährt sich dann von Knospen und Rinde der umgelegten Gewächse.

Wissenschaftlicher Name

Eurasischer Biber (Castor fiber)

Unterarten

8 Unterarten

Gefährdungsstatus (IUCN)

Weltweit: nicht gefährdet
In der Schweiz: verletzlich

Population

Europa und Asien: mindestens 1'000'000 Individuen

Schweiz: geschätzte 3500 Individuen 

Körpergrösse

Körperlänge: 83 bis 110 cm

Schulterhöhe: bis zu 35 cm

Verbreitung

Europa und Asien 

Biber auf dem Vormarsch

Die natürlichen Feinde sind weitgehend ausgestorben. Der mittelalterliche Irrglaube, beispielsweise von Biberteilen als Heilmittel, ist vom Tisch. Die Bestandszahlen des Bibers sind steigend, aber noch ist ihr Überleben nicht gesichert.

Früher stark bejagt

Sein wertvoller Pelz war im Mittelalter äusserst beliebt. Das Bibergeil – ein Drüsensekret zur Fellpflege und zur Markierung des Reviers – galt als Allheilmittel. Von der Kirche als Speise zu Fastenzeiten erlaubt. Aus diesen Gründen wurden die Biberbestände im 20. Jahrhundert stark dezimiert.

Strassen durchtrennen Lebensräume

Wird ein Jungbiber geschlechtsreif, so verlässt er den elterlichen Bau. Er sucht sich einen Partner und ein eigenes Revier. Auf der Suche nach einem Ort zum Bleiben werden immer mehr Biber von Autos überfahren.

Einsatz für die Auen

Biber brauchen intakte Uferböschungen und Möglichkeiten ihre Umgebung zu gestalten. Um ihnen Platz bei uns einzuräumen, brauchen sie auch einen Platz in unseren Köpfen: Diesen Platz wollen wir mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit schaffen.

Der Schutz natürlicher Seen, Fliessgewässer und Auwälder ist eines unserer Ziele. Es soll an Gewässern Kernzonen ohne jegliche Nutzung geben. Der WWF arbeitet daran, dass der Biber geeignete Lebensräume findet, aber auch an der Akzeptanz des Nagetiers: Mit seiner Bautätigkeit verändert der Biber auch land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen. Gemeinsam mit betroffenen Land- und Forstwirten werden Lösungsstrategien erarbeitet. Für diese Aufgaben bilden unsere Sektionen sogenannte Biberwatcher aus. Sie setzen sich für die Rückkehr der Nager ein und erheben auch deren Bestandszahlen.

Biber sind Botschafter der Biodiversität. Dort, wo sie vorkommen und ihre Aktivitäten ausleben, wird die Artenvielfalt gefördert. Durch sie entstehen auch neue Lebensräume für andere Tiere.

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Portrait von Tamara Diethelm, Verantwortliche Riverwatch, WWF Schweiz

Dem Biber Raum geben

Wir setzen uns für einen robusten Biberbestand ein und arbeiten daran, den Lebensraum des Bibers intakt zu halten. Unser Ziel ist eine Zukunft, in der Mensch und Natur in Harmonie miteinander leben - auch hier in der Schweiz.

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Wertvolle Gewässer in der Schweiz: Glenner

Schutz für wertvolle Gewässer

Bäche und Flüsse bieten Lebensraum für viele seltene Tiere und Pflanzen. Doch nur noch wenige Gewässer sind gesund. Der WWF engagiert sich für unsere Flüsse und fordert den Schutz der wertvollsten Gewässer.

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Mars Staufer, Freiwilliger bei der WWF-Riverwatch

Riverwatch: Freiwillige werten Flüsse auf

Zusammen mit unseren Riverwatchern setzen wir uns für die Aufwertung der Flusslandschaft in der Schweiz ein und erarbeiten mit Behörden Projekte für Revitalisierungen.

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Alpenpanorama

Lichte Wälder für die Artenvielfalt

Der WWF setzt sich in den Alpen für lebendige Wälder ein. Zusammen mit lokalen Bauern und Förstern lichtet er Wälder und errichtet Korridore zwischen Lebensräumen.

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Wolf in Russland

Was Sie tun können

Machen Sie sich für die Fluss-Revitalisierungen mit einem Freiwilligen-Einsatz als Biber- oder Riverwatcher stark. Mit Ihrer Hilfe können wir den Biberbestand beobachten und uns für eine gesunde Natur einsetzen. Oder unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende für die Alpen.

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Bergwiese in den Alpen

Die Alpen

Mit Ihrer Spende schützen wir die Alpen, damit die Natur durch die menschliche Nutzung nicht verarmt.

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Freiwillige der Sektion WWF St. Gallen helfen am Brändliberg, St. Gallen, Schweiz

Freiwilligenarbeit

Setzen Sie sich aktiv für unsere Natur und Umwelt ein und wählen Sie aus verschiedenen Freiwilligen-Einsätzen aus.