Machen wir Australien wieder lebendig
Bilder von heftigen Waldbränden erreichten uns Anfang 2020 aus Australien. Eine Fläche von rund 19 Millionen Hektaren ist verbrannt. Dank Ihrer Unterstützung konnte der WWF mit Partnern schnell helfen und Pläne für die Wiederaufforstung entwickeln.
Die Bilder, die uns im Januar 2020 aus Australien erreichten, waren verstörend: Eine Fläche von rund 19 Millionen Hektaren ist verbrannt, davon 12,6 Millionen Hektar Buschland und Wald. Etwa 3 Milliarden Wildtiere, darunter Kängurus und Koalas, starben in den Flammen, verloren ihren Lebensraum oder wurden in irgendeiner Weise beeinträchtigt. Innert kürzester Zeit hat der WWF eine Notspenden-Aktion auf die Beine gestellt, und damit unter anderem Nothilfe für Wildtiere ermöglicht und Pläne für die Wiederaufforstung verbrannter Waldflächen entwickeln können. Betroffen waren insbesondere die Bundesstaaten Queensland und New South Wales im Osten Australiens.
Koalas: Eine traurige Bilanz
Im Dezember 2020 hat der WWF eine traurige Bilanz ziehen müssen: Etwa 60'000 Koalas sind in den Flammen gestorben oder waren sonst von den verheerenden Buschbränden betroffen, wie eine Studie zeigte. Eine erschreckend hohe Zahl! Denn der Koala-Bestand in den Bundesstaaten New South Wales und Queensland hat bereits vor den Bränden 2019/2020 rapide abgenommen. Im gesamten Brandgebiet haben die Koalazahlen um etwa 71 Prozent abgenommen. «Sechzigtausend betroffene Koalas sind eine zutiefst beunruhigende Zahl für eine Tierart, die bereits in Schwierigkeiten ist», sagt Dermot O’Gorman, Geschäftsleiter vom WWF Australien. Der WWF möchte deshalb bis 2050 die Zahl der Koalas im Osten Australiens verdoppeln.
Nach dem Feuer: Bäume pflanzen mithilfe von Drohnen
«Die Natur ist unglaublich widerstandsfähig. Zerstörte Wälder können nachwachsen und helfen, das durch die Brände freigesetzte CO2 zu absorbieren, wenn wir die richtigen Bedingungen schaffen.»
Nicht nur soll die Koalazahl wieder steigen, auch soll die Wald- und Buschlandschaft Australiens wiederhergestellt und geschützt werden. Denn Australien war schon vor der Brandkatastrophe 2019/2020 ein Abholzungs-Hotspot, vergleichbar mit dem Amazonas. Und selbst wenn australische Eukalyptuswälder Buschbrände überleben können, wird es Jahrzehnte dauern, bis sich die Wälder erholt haben und Tier- und Pflanzenarten hier wieder Nahrung und Lebensraum finden. Einige Wälder werden wohl nie wieder ihren früheren Zustand erreichen. Gemeinsam mit der lokalen und indigenen Bevölkerung wollen wir deshalb einen ambitionierten Plan umsetzen und bis zu zwei Milliarden Bäume pflanzen oder schützen.
Dafür setzt der WWF Australien erstmals Drohnen ein. Die Drohnen werden mit bis zu 25 Kilogramm Samen beladen. Die Samen selbst stecken in speziellen Hülsen, die einerseits Tiere davon abhalten sollen, die Samen zu fressen, andererseits liefern sie wichtige Nährstoffe für die Pflanzen mit, sodass diese schneller anwachsen. Mit herkömmlichen Methoden braucht das viel Zeit, man kann je nach Anzahl helfenden Händen etwa 800 Setzlinge pro Tag in die Erde bringen. Jede Drohne hingegen kann täglich bis zu 40’000 Samen aussähen. Ein Drohnenpilot kann gleichzeitig fünf Drohnen steuern.
Zudem setzt sich der WWF für den Schutz bestehender Wälder ein, die von Abholzung bedroht sind. Schliesslich unterstützt der WWF Massnahmen, die helfen, das Land zukunftsfähig zu machen – etwa innovative Lösungen zur Reduktion von CO2-Emissionen oder Massnahmen zur Anpassung von Tier- und Pflanzenarten an den Klimawandel.
Was Sie tun können
Die Wälder Australiens und weltweit brauchen nach wie vor Ihre Hilfe. Unterstützen Sie unsere Arbeit zum Schutz der Wälder mit einer Spende. Oder werden Sie WWF-Mitglied und geben Sie unserer Stimme im Kampf gegen die globale Waldabholzung, das Artensterben und den Klimawandel so mehr Gewicht.