Partnerschaft Migros-Gruppe (Migros) 2024
Der Migros-Genossenschafts-Bund MGB engagiert sich seit über 20 Jahren gemeinsam mit dem WWF für die Umwelt. Seit 2009 im Rahmen einer umfangreichen strategischen Partnerschaft, welche ambitionierte Ziele in den relevantesten Umweltthemen beinhaltet.
2024 stellte die Migros die Weichen für eine neue, gruppenübergreifende Nachhaltigkeitsstrategie, die sie im ersten Quartal 2025 veröffentlichte. Die bestehenden Ziele aus der Partnerschaft mit dem WWF blieben erhalten und wurden verfeinert.

Verwandte Themen:
Fische & Meeresfrüchte, Früchte & Gemüse, Holz und Papier, Klima & Energie, Nachhaltig leben, Palmöl, Partnerschaften
Klima und Energie
2024 hat die Migros ihr übergreifendes Scope-3-Ziel erstmals gegenüber dem WWF offengelegt. Als strategisches Dach ergänzt es die bestehenden Ziele und macht die Klimastrategie noch vollständiger und transparenter. Zudem blieben die Ziele im Grundsatz erhalten und wurden verfeinert, bzw. hinsichtlich des Scopes angepasst. Inzwischen sind alle Detailziele inklusive der konkreten Zielsetzung zu Netto-Null zum SBTI-Commitment auch von SBTi validiert. Das vollständige Treibhausgasinventar wird, wie bis anhin, im Migros Webhub veröffentlicht.
Reduktion der Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) bis 2030 um 70.6% gegenüber 2019
Migros hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 70.6% gegenüber 2019 zu reduzieren. Gemessen wird der CO2-Ausstoss in t CO2e. Geltungsbereich ist die Migros-Gruppe weltweit.
Anmerkung: Das Ziel wurde aufgrund erneuter Kältemittel-Havarien knapp verfehlt. Die Migros hat einen Umrüstungsplan auf natürliche Kältemittel entwickelt, welcher schrittweise umgesetzt wird, um dieser Herausforderung zukünftig stärker entgegenzuwirken.
Reduktion der Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungsketten (Scope 3) bis 2050 um 90% gegenüber 2019
Die Migros-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 die Treibhausgasemissionen entlang ihrer Wertschöpfungsketten (Scope 3) um 90 % gegenüber 2019 zu reduzieren. Dies gilt für die ganze Migros-Gruppe weltweit.
Anmerkung: Die Migros entwickelt die Bilanzierungsmethodik der Emissionen stetig weiter. Dies führte zunächst zu einem Anstieg. Zudem ist die rechnerische Abbildung, der durch konkrete Massnahmen erreichten Reduktionen, noch nicht in allen Fällen möglich.
Reduktion der Treibhausgasemissionen (Scope 3, Kategorie 15)
Die Migros-Bank hat sich konkrete Ziele bzgl. Emissionsreduktionen gesetzt. 2024 erarbeitete sie für die finanzierten Treibhausgasemissionen des Anlage- und Hypothekargeschäfts einen Zielpfad mit Zielsetzung Netto-Null 2050. Dieser wird im Jahr 2025 in ihrem Jahresbericht kommuniziert.
Reduktion der Treibhausgasemissionen aus Verbrennung von verkauften Treibstoffen (Migrol) (Scope 3, Kategorie 11) bis 2030 um 46.2% gegenüber 2019
Die Migros-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Emissionen, die bei der Nutzung der von ihnen verkauften, fossilen Brenn- und Treibstoffen entstehen, um 46.2% gegenüber 2019 zu reduzieren (Migrol). Das Reduktionsziel für das Reporting Jahr 2024 wurde erreicht.
Reduktion der Treibhausgasemissionen (Scope 3, Kategorie 4) bis 2030 um 27.5% gegenüber 2019
Die Migros-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Emissionen von vorgelagerten Warentransporten inkl. Flugtransport weltweit (Scope 3, Kat. 4) um 27.5% gegenüber 2019 zu reduzieren.
Nach der Verkündung der neuen gruppenweiten Nachhaltigkeitsstrategie, wird die Migros die konkreten Massnahmen im Jahr 2025 verabschieden. Dabei werden alle Transportwege berücksichtigt: der Strassenverkehr soll klimafreundlicher gestaltet werden, die Bahntransporte und Schiffstransporte werden beibehalten, bzw. sollen zunehmen. Bei den Flugtransporten wird weiteres Reduktionspotenzial identifiziert.
Reduktion der Flugtransportemissionen
Migros hat sich zusätzlich zum SBTi Engagement der Gruppe das Ziel gesetzt, ihre Flugtransportemissionen bis 2025 um 8750t CO2e ggü. 2018 zu reduzieren. Im Geltungsbereich sind Super-/Verbrauchermarkt und Fachmärkte, Lebensmittel und Nonfood-Produkte, jedoch keine Schnittblumen.
Im Jahr 2024 beliefen sich die absoluten CO2e-Emissionen durch Flugwaren auf 24'078t CO2e. Die Migros hat damit das vorgegebene Ziel übertroffen. Für alle Flugtransporte wird ein Beitrag in den Migros-Klimafonds eingezahlt. Dadurch wird ein zusätzlicher interner Anreiz geschaffen, auf Flugtransporte zu verzichten.
Reduktion CO2-Treibhausgasemissionen (Scope 3, Kategorie 1) gegenüber 2019
Die Migros-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2026 67% der nicht landwirtschaftlichen Emissionen (non-FLAG) von beschafften Produkten und Dienstleistungen durch wissenschaftsbasierte Reduktionsziele ihrer Lieferanten abgedeckt sind.
Auch 2024 führte die Migros-Gruppe Webinare über den Weg zu eigenen SBTi-Zielen für ihre Lieferanten durch und verwies auf weitere Unterstützungsangebote. Ergänzend kann der Klimafonds mit finanziellen Mittel und Expertise unterstützen, sofern die Massnahmen nachweislich zu einer Reduktion in der Produktion führen. Dennoch verläuft die Transition langsamer als geplant, weshalb weitere Massnahmen für 2025 geplant wurden, um die zukünftigen Meilensteine zu erreichen.

Biodiversität
Im Zuge des 2023 veröffentlichten Commitments zu entwaldungs- und umwandlungsfreien Lieferketten stellt die Migros ihr Reporting um (siehe Unsere Umweltstandards | Migros).
100 % zertifiziertes Beschaffungsvolumen aller entwaldungskritischen Rohstoffe in Eigenmarkenprodukten bis 2025
Im Jahr 2023 wurde erstmalig ein Zertifizierungsziel über wesentliche entwaldungskritische Rohstoffe rapportiert. Im Geltungsbereich sind vorerst nur die Supermarkt AG und die Migros Industrie. Die Rohstoffe im Scope sind Kakao, Kaffee, Palmöl und Palmkernöl, sowie Soja. Für Palmderivate wird nur die Eigenindustrie als Lieferant berücksichtigt. Akzeptiert sind Zertifizierungen, die Rückverfolgbarkeit und Entwaldungsfreiheit garantieren. Im Rahmen der neuen Nachhaltigkeitsstrategie der Migros-Gruppe, sind die Werte 2024 nicht mit dem Vorjahr vergleichbar. Das gruppenweite Reporting wird für das Jahr 2025 angestrebt.
100 % zertifizierter Umsatzanteil aller Holzartikel im Eigenmarkensortiment bis 2025
Aufgrund unterschiedlicher Messeinheiten wurde zur Transparenz eine eigene Leistungskennzahl für den Rohstoff Holz eingeführt und berichtet. Auch diese ist aufgrund der Reporting Umstellung nicht mit den Vorjahreszahlen vergleichbar und wird ab 2025 auf Gruppenebene ausgewiesen.